Hallo liebe Polo-Gemeinde!
Da ich hier neu bin, stelle ich mich in aller Kürze vor:
Olli (48) aus dem Berliner Umland. Ich hatte mit Auto-Schrauberei bisher nie was zu tun. OK, in den 90er hab ich mit'm Kumpel einen Golf 2 mal nachträglich mit el. Fensterhebern ausgestattet und in meinen Fiesta ein Paar Lautsprecher eingebaut..
Unser Töchterchen hat jetzt einen Führerschein und ich konnte für sie als erstes eigenes Auto über einen Bekannten einen Polo 3 (6N, AEX, also 1.4er mit 44 kW, BJ Sommer 1997, 78tkm - ein typisches Rentnerfahrzeug, Zahnriemen bei rd. 40tkm gewechselt) für 300 € kaufen (auch weil TÜV im Dez. fällig ist). Der Wagen macht total Spaß! Fährt super und wir würden ihn gerne noch etwas erhalten, wenn es finanziell im Rahmen bleibt. Soweit so gut. Nun zu den Problemen, bzw. Fragen:
Folgende Probleme sehe ich (1 bis 3 hatte auch der TÜV bei der letzten HU (gering) bemängelt):
1. Rost Kotflügel vorne links
2. Rost Kotflügel / Radlauf hinten rechts
3. Getriebe ölfeucht
4. Beifahrertür Rostblühungen im unteren Bereich / Falz
5. Kupplungspedal knarrt bei Betätigung, Anfahren ist eine Herausforderung..
Falls er durch den TÜV kommt, bräuchte er noch neue Reifen und ich würde die üblichen Wartungssachen machen, weil ich nicht weiß, wie lange die her sind (also auf jeden Fall Öl, Ölfilter, Zündkerzen, Luftfilter, Zahnriemen kontrollieren).
Wie seht ihr die Roststellen? Ist das problematisch? Ich hatte beide vorderen Radhausblenden ab und hab den Schmodder dahinter entfernt und trockengelegt. Der linke Kotflügel ist unten zum Schweller hin aber durch. Der rechte hat eine Delle. Denke, dass ich beide mit Teilen vom Schrott oder ebay ersetzen würde. Aber was ist mit dem Radlauf hinten? Das Teil ist ja verschweißt. Die Schweller sehen soweit ich das beurteilen kann, gut aus, kein Rost, auch an der Unterseite nicht sichtbar.
Den Sumpf in der Tür innen würde ich auch rauspulen und die Abflusslöcher unten wieder durchlässig machen. Ist die Tür noch zu retten, wenn außen am Lack schon Ausblühungen zu sehen sind, die Feuchtigkeit und damit Ursache aber von innen kommt? Ich frag mich auch, warum da so viel Zeugs drin ist.
Auch wenn ich von Autos bisher wenig (bis keine ) Ahnung hatte, macht mir das bisschen Schrauben bisher viel Spaß. Mit Werkzeug an sich kann ich umgehen. Wegen dem Getriebe werde ich ihn zu einer Werkstatt fahren, aber ansonsten würde ich versuchen möglichst viel selber zu machen.
Was meint ihr? Lohnt die Arbeit oder schickt der TÜV ihn in die Presse?
Vielen Dank für eure Einschätzungen und/oder Tipps!
Olli
Rost Kotflügel vorne sollte nicht Tüv relavant sein, da nix absteht, niemenden gefährdet und kein tragendes Teil, halt nicht schön, sollte man schweißen oder auch mit Galsfasermatten richten können ohne großen finanziellen Einsatz oder halt gute gebrauchte Kotflügel.
Türfaltz innen sagt nicht viel; ist auch kein tragendes Teil und solange keine Verletzungsgefahr eigentlich auch nicht relevant.
Der Rost an den hinten Radläufen ist schon kritischer zu sehen, mal etwas hinstochern, ob es schon löchrig ist; entweder Einschweißbleche, oder wenn es nur noch 2 Jahre halten soll Glasfaserspachteln und mit Fahrbe bepinseln.
Kupplungspedal schmieren, Getriebe kurz vor dem Tüv abwischen...
OK, danke.
Hab hinten den Rost mal begonnen abzuschleifen. Scheint nicht besonders tief zu sein. Löcher hat's keine. Werd's mit Spachteln und Lackieren mal versuchen.
Tür scheint auch nicht tiefergehend zu sein. Kommt auch Spachtel und Farbe ran. Dann schaue ich wie lang das hält. Klar, neuwertig wird er damit nicht.
Getriebe / Motor vor dem Termin mit Bremsenreiniger saubermachen habe ich schon irgendwo gelesen. Aber, wenn er Öl verlieren sollte, leidet doch sicher auch das Getriebe irgendwann. Schau ich mir noch mal an.
Kupplungspedal versuche ich mit schmieren. Wenn das nicht hinhaut, neues Seil?! Vielleicht reicht fetten ja schon.
Danke soweit!
Olli
Kupplungseil: wohl eher nicht, das Pedal ist an einer "Welle" aufgehängt, und in dieser Hülse knarrt es meistens, ist nicht ungewöhnlich und hatte unser 6N2 mit 200.000km auch...
Du solltest schnellstmöglich den Ölstand vom Getriebe kontrollieren. Der im 6N verbaute Getriebetyp (085) ist sehr empfindlich bei sinkendem Ölpegel. Da die Schaltstange unterhalb des Ölspiegels in das Getriebe führt, verliert es schleichend Öl durch den Simmerring. (15x24x7mm ET-Nr. 085 301 227)
Sollpegelstand ist die Unterkante der Einfüllöffnung.
Zum Öffnen der Einfüll- und Ablassschraube wird ein Inbus SW17 benötigt.
Bei knapp 80.000 km kann man durchaus schon einen Wechsel in Betracht ziehen, auch wenn der Hersteller das nicht vorschreibt und immer von Lebenszeitfüllung spricht. Die Wellenlager werden es einem danken.
Verwendet werden sollen 2,7 Liter Getriebeöl G50 SAE 75W90 (Synthetiköl), z.B. Castrol Syntrans Transaxle 75W-90.