Hallo zusammen,
ich möchte mal einen Erfahrungsbericht starten, wo es um Alltags- und Fahrerfahrungen geht, wenn an der Vorderachse breite Felgen mit kleiner Einpresstiefe montiert sind.
Beispiele dafür wären:
-ATS Cup in 8x13ET01
-Smoor in 8x13ET04 oder ET15
-Steffan 8x14ET15
-BCW 8x14ET05
usw...
Mir geht es dabei nicht darum, ob diese Felgengrößen unter die Kotflügel passen, sondern darum, wie sich eurer Meinung nach das Fahrverhalten im Alltag bzw. beim Trackday ändert.
Hintergrund ist, daß die Polo-Vorderachse ja bekanntlichermaßen eine größere Änderung des Lenkrollradius nicht besonders mag (Serie negativer LRR - mit kleiner ET positiver LRR) und dann mit teils abenteuerlichen Fahrverhalten den Fahrer durchaus ins Schwitzen bringen kann...
Dieser Effekt tritt natürlich auch ein, wenn an der VA recht breite Distanzscheiben verbaut werden, die dann eine rechnerische Verkleinerung der Felgen-ET mit sich bringt.
Also:
Wer fährt eine solche Radkombi und kann hier mal berichten?
Mir hatte damals schon 7x15 ET28 mit 195/45R15 gereicht, mit Dunlop. Jeder Spurrinne hinterhergelaufen
das beste lenk und fahrverhalten hast du im bereich der serien et. je weiter du raus gehst, um so weniger passt dein lenktrapez. das kurven innere rad folgt ja einem kleineren kreis wie das kurven äußere. veränderst du die et passt das nicht mehr was zum schieben über die vorderachse führt.
5,5x13 et38
6x13 et32
7x13 et28,5
8x13 et19
wären so die idealfälle beim polo. im slalom fahre ich vorne et 15er, was durch die recht weichen avons gut kompensiert wird. spur, sturz, vor/nachlauf habe ich auf so weit wie möglich null eingestellt. spur auch, sollte zwar für frontantrieb auf nachspur stehen haben aber bei uns alle schlechte erfahrungen gemacht.
kurz und eng fahre ich wie gesagt et15 vorne. das die powertech felgen einfach wie sand am meer und für günstug geld gibt. lange schnelle strecken fahre ich et05, da kann man etwas mit dem schieben arbeiten ohne dass er sich zu schnell aufstellt.
wenns rein um die straße geht, würde ich von dem reifenstretching so oder so weggehen. das kommt den fahreigenschaften vom leichten polo nicht zu gute, da du zu viel luftdruck fahren musst. ich fahre auf der straße mit den 175/50R13er auf 6x13er et33er mit vorne 1,6-1,7 und hinten 1,4- 1,5 bar. der grip im vergleich zu 7x13 ist nicht so groß. aber beim kollegen auf ner 8er felge ist der reifen hinten dann mal so einfach in der kurve vom kranz geplopt.
die 7x14 et33 mit falken ziex 195/45 r14 nutze ich am anfang als regenreifen. ich war so positiv überrascht, welche gripreserven diese reifen im rennsport haben, dass andere fahrer zu mir kamen und fragten welche regenreifen ich fahre. das erstaunen war groß. auf der straße hatte ich mit pu buchsen in der hinterachse bei regen immer das gefühl auf glatteis zu fahren. hier war es ganz und garnicht der fall. grip bis zum ende.
von zu breiten felgen mit zu wenig et würde ich die finger lassen. im polocup reichten auch 185/60R13er aus
bei zu viel leistung eher auf ne gute sperre als auf breite reifen zurückgreifen.
auf meinem 16v polo sind meißtens g40 bbs felgen mit toyo proxes straßenreifen verbaut, mit sauber eingestellter vorderachse fährst du jedem niederquerschnitzsfreak davon, da die reifen noch arbeiten können und nicht auf der felge verspannt sind. eine kleine welle in der kurve und gerade bei billigen reifen und knüppelharten und tiefen fahrwerken geht der polo gerade aus oder hinten weg.
das ist bis jetzt alles was ich in 15jahren an erfahrungen gesammelt habe und auch einmal slbst auf die harte tour lernen musste.
nicht alles was gut aussieht fährt sich gut.
Klasse - das ist doch mal eine brauchbare Praxiserfahrung!
Da fährst du also ET15 vorne im Slalom - und wenn ich dich richtig verstehe, dann funzt das rein Griptechnisch und vom Fahrverhalten recht gut; interessant!
Das mit deinen Fahrwerkswerten "auf Null" leuchtet mir aber nicht so richtig ein:
1.-Der Sturz wandert durch die Tieferlegung automatisch auf die negative Seite.
Wenn du keine zusätzlichen Verstellmöglichkeiten am Querlenker oder Domlager hast, lässt sich da nicht viel Richtung "Null" einstellen.
Zusätzlich denke ich, daß ein leicht veränderter Sturz in Richtung negativ durchaus positive Effekte hat, gerade bei dir im Slalom.
(Thema Radabstützung in Kurven und Temperaturoptimierung)
2.-Der Nachlauf auch auf Null - das halte ich sogar für gefährlich.
Laut M.Weber brauchen Frontantriebsfahrzeuge zwar weniger Nachlauf als Hecktriebler, zur Fahrzeugstabilisierung brauchts meiner Meinung nach aber trotzdem einen ordentlichen Nachlauf - zumindest im Bereich der Serienwerte...
Oder wie hast du das sonst gemeint?
fronttriebler nachlauf( reifen ziehen sich beim beschleunigen zusammen), hecktriebler vorlauf(reifen schibts nach hinten), allrad null (schiebt und zieht eh wies will grob gesagt). relativ null, weil dus in dem einfahrbereich in die kurve neutral willst, beim rausbeschleunigen ab scheitelpunkt ist es deutlich besser wie polo sollwerte. avons mögen keinen sturz. kommt immer auf den reifen an. da musst du von vorne rein wissen was du willst.
logisch sollte sein, dass man im slalom nichts serie lässt, domlager und querlenker sind defenetiv nicht mehr serie und den salzmanndingern kann man durch weiteres einlenken ohne anschlag auch wegfahren. im vorletzten slalom musste der salzmann rotz sogar zurücksetzen um um die kurve zu kommen . kann nur erfahrungen aus dem slalom bieten. aber wenn alles recht starr ist, spielt vor/nachlauf keine rolle mehr. meiner lenkt durch die sperre von selbst zurück. alles andere führ zu zu frühem reifenverschleiß
abgesehen davon hast du hier nach felgen gefragt, vorderachsgeometrie ist wieder ein komplett anderes thema. das ist widerum für jeden bereich anders
spass bei seite. ohne sperre immer etwas nachlauf. ohne wellemslager und sinnloser tieferlegung ab 40mm ergiebt sich ein vorlauf, der absolut abenteuerlich ist. da sieht jede kurve wie ein unfall aus.
ich kann leider nur fahrwerke empfehlen, die mehr als 100 euro kosten. mit den ta dingern will ich nichts am hut haben. federn mit mehr als 40mm auf serienbeinen gehen auch nicht. restfederweg fehlt. ansonsten nur gute gewinde, die gekürzt wurden. ab 40mm brauch man aufgrund der stabivorderachse eh immer eine nachlaufkorrektur.
Ja natürlich!
Primär sollen wir hier natürlich beim Felgenthema bleiben.
Mir war nur nicht klar, wie du das mit deinen Fahrwerks-Einstellwerten gemeint hattest.
Trotzdem: Nochmal vielen Dank für deine Erfahrungen!
Ich fahre vorne 8x14 ET15 mit 195/45. Ich habe eine Querlenkerstrebe von Wiechers, Tunnelstrebe und einen Lenkungsdämpfer verbaut. G40 Querlenker und Uniballdomlager mit -1° Sturz, ja und ein 28er Lenkrad.
Mit Spurrillen habe ich absolut keine Probleme und auch in Kurven oder beim Bremsen und Beschleunigen keine negativen Verhaltensweisen. Nur der Geradeauslauf ist etwas unruhig, was aber auch am Sturz liegt. Naja und Rangieren ist anstrengend
Ich hatte aber auch mal testweise 15mm Spurplatten drauf, dann also ET0. Da hat man jeden Kieselstein gemerkt. Bei uns auf dem Schotterweg hat das Lenkrad da schon ordentlich reagiert und auch bei Spurrillen. Kann man Fahren aber ich denke nur mit größerem Lenkrad
Sehr interessant, LordVader!
Daß die 8x14ET15 noch recht gut fahren deckt sich mit den Aussagen von Derbyking86.
Deine Erfahrungen nach dem Einbau der Spurverbreiterungen und der "rechnerrischen" ET0 spiegeln aber genau das wieder, was ich befürchtet hatte:
Daß eben die 86C-Vorderachse ab einen bestimmten Bereich der Verkleinerung der ET einfach an ihre technischen Grenzen kommt - eben durch die daraus resultierende größere Veränderung des Lenkrollradius.
Ich bin bisher meist nur 7" Felgen mit ET zwischen 20 und 26 gefahren.
Damit fährt der 86c wirklich sehr gut und berechenbar.
Im Slalom hatte ich auch mal einen Satz 6x13ET32, einmal mit 185/60 und später dann mit 175/50 (beides Semi). Fuhr sich beides auch sehr gut und vorallem auch sehr agil.
moin.
auch wenn ich schon seit 10 jahren keinen polo als daily fahre, kann ich aufgrund von 9 jahren ausschliesslich mit 86c/2f in großer bandbreite vom 55 psler mit asphalttrennscheiben bis zum breitbau zurückblicken.
wenn es nur um den alltag geht, um guten geradeauslauf, gutes verschleißbild usw ist ein polo bis 165er auf serienfelgen am geeignetesten.
bei 175ern auf serienfelgen mit und ohne lenkungsdämpfer merkt man schon eine geringfügig angestiegene anfälligkeit für rumeiereien.
die damals typischen 175/50 auf ats 7x13 et3 waren mit sportlenkrad recht anstrengend, aber zumindest konnte ich mit härteren fahrwerksbuchsen (bonrath) schon den impuls zum nachrennen der spurinnen im ansatz im lenkrad spüren und entsprechend früh reagieren. semislicks waren im alltag die hölle, seinerzeit fand ich erst mit bridgestone vorne und dunlops hinten (auf 8" ) die beste kombi.
das schlimmste überhaupt war mein breitbau - früher mal hier im forum zum hässlichsten auto gewählt - der hatte rundum 9,5 x 13 zoll, vorne et -13
den habe ich zuerst mit 235ern, dann mit 225ern gefahren, hat den zwar zahmer gemacht, aber das war ein auto, welches man IMMER mit 2 händen am lenkrad fährt.
mit abnehmender einpresstiefe und breiteren reifen wurde zwar der geradeauslauf immer schlechter, aber was meine polos in kurven gezeigt haben
grad der breitbau hatte den grenzbereich dort, wo meine belastungsgrenze schon weit überschritten war
und aus der kurve raus wieder geradeaus haben sich die karren mit abnehmender et auch immer mehr "gewehrt"
erfahrungswerte mit verschiedenen einstellungen kann ich leider nicht anbieten, die einstellbaren querlenkerbuchsen waren mir das geld nicht wert ...
ich hoffe dieser kurze erfahrungsbericht kann weiter helfen
gruß
michael
Ok.
Gehen wir mal davon aus, daß beispielsweise bei einer 8x14 Felge die "ideale" Einpresstiefe für den 86c-Polo zwischen ET20 und ET15 liegt, um eine gutmütige Fahrbarkeit zu gewährleisten. Der Lenkrollradius ist dann noch am ehesten im Bereich der Serienwerte (negativer LRR).
Die gegenteiligen Fahrerfahrungen mit kleiner ET und dann positiven LRR wurden ja schon berichtet.
Wie sieht es jetzt aber aus, wenn Felgen mit größerer ET montiert werden?
Ich denke da z.B. an die bekannten RH-Cup in 8x14 und einer Einresstiefe von 35!
Damit verlagert sich ja der Lenkrollradius über den Serienwert hinaus, noch weiter in den negativen Bereich.
Durch den spurkorrigierenden Effekt eines negativen LRR müsste damit zwar das Rückstellmoment am Lenkrad größer werden, aber im Gegenzug auch die Lenkkräfte im Moment des Einlenkes.
Das müsste sich von der Fahrstabilität her im Alltag "sicherer" anfühlen.
Die Frage wäre aber, ob das im Sporteinsatz auch von Vorteil wäre?
moin.
im grunde ist die einpresstiefe nur ein parameter, dein perfektes (grund-)setup besteht aber eben aus dem zusammenspiel von allen einstellmöglichkeiten UND persönlicher vorliebe. selbst im gp oder in der formel eins sind die fahrzeuge so unterschiedlich abgestimmt, das fahrer a mit dem fzg vom fahrer b nur rumeiert ...
es hat mich ja schon gefühlt ewig zeit gekostet das für mich passende alltagssetup zu finden!
dreh die karre hinten höher und: "es kommt richtig leben in die bude"
will man das?
ändere sturzwerte und der grenzbereich verschiebt sich ... zulasten von geradeauslauf und zunehmend abrupten verhalten im grenzbereich ...
härtere buchsen waren für das lenkrad-feedback eine offenbarung für mich, belasten aber die karosse und kosten langstreckentauglichkeit.
richtiges sitzen im auto hat inen riesen-einfluss ... und und und
ich würde nicht auf eine beratung hier im forum setzen, sondern mir jemanden aus dem rennsport suchen, der ahnung und lust hat dir alle abhängigkeiten näherzubringen.
wenn du allerdings kaum budget hast, wird das schwierig bis unmöglich ...
gruß
michael
Mal ne blöde Frage...
Das Buch kennst du?
Gruß Basti
Stimmt Basti! Man könnte ja Mal den Kollegen Weber fragen...
Also mal die Bibel aus dem Schrank geholt:
Im Endeffekt beschreibt er die gleichen Effekte auf das Fahrverhalten, wie ich mir schon "Kraft meiner Wassersuppe" gedacht hatte.
Durch den Anbau von spurverbreiternden Felgen wandert der LLR meist vom negativen Wert zu einen positiven Wert (bezogen auf den Polo).
Das Ergebnis ist ein Fahrverhalten mit erheblichen Drehmomenten um die Hochachse des Fahrzeuges, sobald Unebenheiten oder unterschiedliche Gripverhaeltnisse (durch einseitig stehendes Wasser auf der Straße) auftreten. Dann "springt der Bock" von links nach rechts und sorgt für Adrenalinausstoß beim Fahrer.
Ein negativer LRR wirkt aber wie ein "mechanisches ESP" und beruhigt durch einen zwangweisen Gegenlenkvorgang das Fahrverhalten bei o.g. Situationen.
Um zum Thema mit der größeren ET zurück zu kommen, müsste das im Umkehrschluss heisen, daß gerade bei schwierigen Gripverhaeltnissen z.B. bei Nässe, eine 8" Felge mit ET35 die Beherschbarkeit deutlich verbessert.
Eben weil der LRR dann im seriennahen, negativen Bereich steht.
kuck erstmal ob die felge nicht am federbein vorne anliegt.
moin.
zudem steht noch immer die frage im raum warum es denn 8" sein müssen, breitgezogene reifen verlieren ihre eigendämfung und machen das auto unruhiger.
bei der einpresstiefe - um die persönliche wohlfühlzone zu finden - würde ich felgen mit hoher einpresstiefe montieren und mit distanzscheiben experimentieren.
scheint mir der günstigste weg.
gruß
michael
@polo x
Ich hatte das Thema bewußt auf die Verwendung von 8" Felgen (an der VA) bezogen, weil dann nach meiner Erfahrung deutlich häufiger Felgen mit sehr kleiner ET gefahren werden, eben wie z.B. die anfangs genannten ATS Cup in 8x13ET01.
Bei Verwendung von 7" Felgen, wird deutlich häufiger auf "gemäßigtere" ET zurückgegriffen, wie z.B. ET25 - ET20, die dem Polo und dessen Fahrbereit deutlich besser tun.
Und weil natürlich die Radabdeckung unter Serienkotflügel dann noch gegeben ist.
Mir ging es aber auch darum, technische Erfahrungen zu sammeln, unabhängig vom Thema der Radabdeckung.
@Derbyking86
Das kann natürlich sein, daß bei 8x14ET35 die Felge bzw. der Reifen am Federbein vorne streift. Aber ich meine hier in der Forumsgalerie mal ein paar 86c gesehen zuhaben, welche diese Größe an der VA montiert hatten...