Liebe Leute,
jetzt hab ich zwar einen Zündfunken, aber beim Starten hört sich das so an (siehe Video:[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar). Am Anfang sieht man auch Qualm aufsteigen, ich hab dann den Luftfilterdeckel abgenommen und in der Einspritzeinheit hatte sich etwas Qualm angesammelt. Die Spannung der Batterie vor dem Starten 12,8 Volt, danach, 12,5V.
Woran kann das liegen bitte?
Da ich unter "Mein Polo" nichts abspeichern kann und auch keine Antwort von den Admins bekomme, hier meine Autodaten: Polo 86C, Bj. 93, Motor: AAU, 1,0 L, 33kW/45PS.
Ausgetauschte Teile in den letzten Wochen: Zündspule & Kabel, Verteiler, Leerlaufsteller
das mit dem Qualm beim Starten könnte an einer fehlenden Masseleitung oder schlechtem Kontakt der Masseleitung liegen.
Du schreibst ja, dass du die Zündspule getauscht hast.
Hast du vielleicht die Masseleitung vergessen oder hat diese schlechten Kontakt zur Karosserie bzw zum Getriebehalter?
Moin,
für mich hört sich das nach verstellter Zündung an....
Verteiler verdreht ? Kabel nicht nach Zündfolge aufgesteckt ?
Zitat:
Hast du vielleicht die Masseleitung vergessen oder hat diese schlechten Kontakt zur Karosserie bzw zum Getriebehalter?
Zitat:
für mich hört sich das nach verstellter Zündung an....
Moin,
kurze Anleitung hast Du per PN...
Zitat:
Und warum quält sich der Anlasser so und stirbt dann ab?
Was die Zündreihenfolge angeht...
Ich weiss gar nicht, wie oft wir es bereits hatten, dass "versichert" wurde, dass die Zündreihenfolge zu 100% stimmt .... und sie am Ende dann doch falsch war (obwohl "angeblich" nichts daran geändert wurde oder der Polo damit vorher lief).
Es gibt diverse Bilder im Internet, die "falsch" sind bzw. falsch gedeutet werden, weil die Beschriftung nicht den Zylindern entspricht oder aber die Abbildungen nicht der Realität entsprechen. oder die Betrachtungsansicht falsch ist (statt ihn Fahrtrichtung z.B. vor dem Motor stehend)
Daher ist es nie verkehrt, z.B. selbst Bilder von ZK und VK zu machen, diese am PC zu beschriften (alternativ einfach Nummern auf Klebeband schreiben und mit abfotografieren) und hier posten.
Und vielleicht mal die Steuermarkierungen an den Riemenrädern kontrolliert....
@Pluto
Danke für die gute Erklärung, jetzt kapier ich das. Werd mich mit Deiner feinen Anleitung morgen da durch arbeiten. Zündfolge stimmt übrigens mit den von Dir verlinkten Bildern in der PN überein.
Das Gewitter ist vorbei und ich kann endlich Plutos Anleitung umsetzen, bin aber nicht weit gekommen.
Beim Suchen des OT habe ich bemerkt, dass OT und Nockenwellenstellung wohl nicht übereinstimmen (siehe Bilder), falls ich die Anleitungen hier im Forum richtig verstanden habe. Muss das linke Ventil vom 1. Zylinder (links) nicht bei OT geschlossen sein bzw. die Spitze der Nockenwelle nach unten zeigen oder stimmt vom Zahnrad aus gesehen 10 Uhr +/- ne halbe Stunde?
Außerdem ist mir beim Drehen der Nockenwelle mit der Ratsche aufgefallen, dass der Widerstand gegen meine Bewegung stark schwankt. Ne viertel Umdrehung geht's schwer, dann kurz noch schwerer und danach flutsch es fast von selbst ein Stück weiter. Ist das normal und was erzeugt eigentlich den Widerstand gegen meine Drehbewegung?
Hi,
https://www.polotreff.de/forum/a/1...arge-jpg.html
Deine Kerbe auf der Riemenscheibe muß rechts an der spitzen Kante stehen (Siehe Bild), das ist der OT (Obere Totpunkt) Das heißt laienhaft der Kolben ist an der höchsten Stelle, hat die Luft bzw das Gemisch komprimiert, der Funke kommt und die Explosion schleudert den Kolben nach unten....
Ist die Kerbe links zündet er (Zünd - OT)
Drehst Du also noch n Stückchen nach rechts die Kerbe dürfte der Punkt der Nockenwelle genau auf dem Plastikpfeil sein...
Die Erhöhungen der Nocken des ersten Zylinders stehen seitlich weg und drücken keins der Ventile auf, sonst würd die Explosion in den Ansaug - oder Abgastrakt gehen...
Nach der Explosion kommt der Kolben wieder hoch und drückt dabei die Abgase aus dem Zylinder. Hierbei ist aber das Außlaßventil offen, das heißt die Erhöhung des Nocken drückt per Hydrostössel das Ventil auf...Der Kolben ist also wieder auf dem oberen Totpunkt (OT) , aber nicht im Arbeitstakt (Zündung > Explosion). Hoffe Du verstehst das halbwegs, hab versucht es laienhaft klarzumachen. Falls nich schau dir Videos über die Arbeitsweise eine Viertaktmotors an und stelle Restfragen...
Der Unterschiedliche Kraftaufwand beim Durchdrehen des Motors von Hand rührt maßgeblich von der Luft die Du ja zusammendrückst und den Kolben die im Zylinder bewegt werden müssen. Würdest Du alle Kerzen rausschrauben geht das etwas leichter....
Also, Kerbe an die rechte Kante, Punkt auf der Nockenwelle sollte auf Pfeil zeigen und Ventile Zylinder 1 geschlossen...
Nach Probelauf wäre interessant wie das Kerzenbild aussieht ( Kerze naß > keine Zündung > Kerze prüfen ) usw...
über das klicken von "Zitat" kommt immer beim Abschicken die Fehlermeldung, das der Beitrag nicht existiert.
Dann also so:
Er läuft wieder!
Aber erstmal zu dem, was Du geschrieben hast. Wenn ich oben am Zahnrad die Punktmarkierung auf den Metallpfeil stelle, ist unten die Kerbe am Keilriemenrad leider links bündig mit der Markierung. In einem anderen Thread auf Motortalk meinte einer, das wär bei den alten Polos öfters mal so, das der OT bis zu einem halben Zahn versetzt ist. Lässt sich das verändern bzw. einstellen, z.B. durch lösen des unteren oder oberen Zahnrads und fixieren in der richtigen Stellung?
Er zieht zwar jetzt gut, aber verschluckt sich im Leerlauf manchmal ein wenig und läuft nicht wirklich rund. Allerdings hab ich mangels Stroboskoplampe den Zündzeitpunkt nur nach Gehör eingestellt. Die Kerzen sind trocken übrigens.
Zum Deiner Erklärung der Nockenwellenstellung: Versteh ich das richtig, das wenn der 1.Zylinder Abgas abgeblasen hat und ganz oben steht, ist das der OT? Ich hab jetzt Blut geleckt und werd mich vom PseudoSchrauber (Verschleissteile tauschen wie Stoßdämpfer, Heizgebläse, Bremsen, Querlenker) zum ReparierSchrauber weiterbilden
Der Grund für das Nichtanspringen und den total unrunden Motorlauf war übrigens *Trommelwirbel* *Tusch*
DIE ZÜNDREIHENFOLGE (ZRF)! Der Jung in der Werkstatt hat beim Verteilerwechsel das Ding so schräg eingebaut, das mir nicht aufgefallen ist, das die ZRF nicht 1-3-4-2 war, sondern 3-4-2-1 Das ich so überhaupt nach Hause gekommen bin, ist fast ein Wunder.
Als ich die Verteilerfingerstellung überprüfte, war der bei OT auf dem 3 Zylinder. Da der Verteilerfinger ca. 3 mm Spiel hatte (Neuteil ) , hab ich den alten Verteiler wieder eingebaut. Da hat zwar die Welle leichtes Spiel, aber für's Erste geht das ja.
Wer baut den gute Verteiler für den 2F?
Jetzt besorg ich mir erstmal eine Blitzlampe, stell die Zündung besser ein und dann schau ich, das ich die anderen Fehler Schritt für Schritt beseitige. Leider ist der Adapter für das Autodia-Diagnosegerät irgendwo auf dem Postweg verendet. Fehler auslesen dauert also noch.
Herzlichen Dank für Deine Anleitung nochmal, ohne die hätte ich den Fehler noch lange woanders gesucht.
Zu den Markierungen:
Die Riemenscheibe ist zwar konstruktiv gut zentriert, hat aber Verdrehspiel in den 4 Schrauben, mit denen sie auf der Kurbelwelle befestigt ist. Das ist die erste Quelle für eine verwaschene OT-Position.
Der Kopf könnte geplant oder die Zylinderkopfdichtung zu dick oder zu dünn sein, dann ändert sich der Achsabstand von Nocken- und Kurbelwelle. Das ist die zweite Quelle für eine verwaschene OT-Position.
Es gibt Zahnriemenräder (bei ebay oder Tuning-Shops), die man um ein paar Grad verstellen kann. Damit und mit einer Messuhr auf den Kolben im ersten Zylinder kannst Du Dein System korrekt einstellen.
Du kannst Dir zunächst mal behelfen, indem Du die Kerze aus Zylinder 1 rausdrehst und einen langen Schraubendreher reinsteckst (möglichst senkrecht). Wenn der am höchsten Punkt steht, ist das OT.
Achso, wenn Du die Zielposition anfährst, dann immer im Drehsinn des Motors. Du darfst wieder zurückdrehen, dann aber überdrehen und wieder im Drehsinn anfahren. Nur dann ist die Zugseite im Riemen auch wirklich auf der Lastseite wie beim Motorlauf.
OT ist der obere Totpunkt des Kolbens. UT der untere Totpunkt. VOT bezeichnet den Bereich vor dem oberen Totpunkt, bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens. NOT ist der Bereich nach dem oberen Totpunkt, bei der Abwärtsbewegung.
Tja,
da möchte ich doch gern nochmal aus Beitrag 7 von 83kW zitieren :
Zitat:
Was die Zündreihenfolge angeht...
Ich weiss gar nicht, wie oft wir es bereits hatten, dass "versichert" wurde, dass die Zündreihenfolge zu 100% stimmt .... und sie am Ende dann doch falsch war (obwohl "angeblich" nichts daran geändert wurde oder der Polo damit vorher lief).
Zum Deiner Erklärung der Nockenwellenstellung: Versteh ich das richtig, das wenn der 1.Zylinder Abgas abgeblasen hat und ganz oben steht, ist das der OT?
@ Hokuspokus
"NOT"
Ich bin jetzt auch in einer gewissen Abwärtsbewegung nach der ganzen Schrauberei.
Vielen Dank für die aufschlussreichen Erklärungen und guten Tipps Hokuspokus. Das mit dem Schraubenzieher werd' ich demnächst ausprobieren.
"...wenn Du die Zielposition anfährst, dann immer im Drehsinn des Motors. Du darfst wieder zurückdrehen, dann aber überdrehen und wieder im Drehsinn anfahren. Nur dann ist die Zugseite im Riemen auch wirklich auf der Lastseite wie beim Motorlauf."
Feinst! Genau das hab ich mich heute gefragt und zufällig richtig gemacht.
@Pluto
"Also den gesunden Mittelweg wählen wie beschrieben"
Ja, so hab ich's gemacht. Jetzt weiß ich wenigstens warum
"Arbeitsweise 4 Takt Motor"-Video. Ja, mach ich, aber heut nimmer.
"Bei meinem Autodia ist das Kabel fest dran"
Ja, beim SX45Pro auch, aber halt der OBD2 Stecker. Ich hab ja den alten 2x2.
"Zündkabel samt Stecker hattest neu gemacht ?"
Ja, nicht neu, aber sehr gut erhaltene Qualitätskabel aus einem Schlachtfest hier in der Gegend. Kein Gammel.
"Drosselklappe neu anlernen"
Bist Du Dir da sicher, dass die Mono Motronic beim AAU das braucht? Hab irgendwo was anderes gelesen...
Zitat:
"Drosselklappe neu anlernen"
Bist Du Dir da sicher, dass die Mono Motronic beim AAU das braucht? Hab irgendwo was anderes gelesen...
Tja,
war im falschen Film... (Was Drosselklappe säubern angeht)
Update: Heute hab ich den neuwertigen Boschverteiler eingebaut (für den schrottigen ATP kam das Geld schon zurück und ich durfte ihn behalten). Den O-Ring musste ich vom ganz alten Boschverteiler nehmen. Mit dem neuen war das Ding nicht reinzukiregen.
Dann mit dem Autodia den Fehlerspeicher ausgelesen. Immer noch "00515 Hallgeber
Also Fehler gelöscht, aber der war sofort wieder da. Dann alle 3 Steckerleitungen zum Motronic-Stecker auf Durchgang geprüft und dabei die Kabel durchbewegt: Alles in Ordnung. Hallgebertest wegen Regen übersprungen und siehe, er sprang ohne Zögern an und lief ziemlich rund.
Dann Zündung abgeblitzt, so gut das mit dem etwas schwankenden Leerlauf ging. Trotz Massebrücke am Diagnosstecker wanderte die Kerbe. Ich hab mich dann auf die Stellung am rechten Rand der Nut, in der sie zu 70% auftauchte fokussiert und den Verteiler festgeschraubt. Jetzt läuft er wieder, aber zieht am Berg noch nicht wirklich gut (liegt nicht an den 45 PS ) und im Leerlauf blubbert er noch unrund vor sich hin. Allerdings hab ich den neuen Leerlaufsteller noch nicht eingestellt.
Inzwischen hat mich der Ehrgeiz gepackt und nur "jetzt läuft er wieder" ist mir nicht genug.
Danke für alle Hilfe, ohne Euch wär ich nie soweit gekommen.
Der Fehler steht da, wenn der Motor aus ist. Wenn er läuft, muss der Fehler weg sein
Hi...
Du stellst ja den Zündzeitpunkt ein. Der ist 5 Grad (+ - 1 Grad) VOR (!) OT bei Leerlaufdrehzahl, die soll soweit ich weiß bei 800 Umdrehungen liegen, Motor warm ca 85 Grad...
Also mußt du nach links an die Kerbe wo auch ein Z für Zündzeitpunkt steht, das sind etwa 5 Grad....
Zitat:
Wenn er läuft, muss der Fehler weg sein
Hi,
in dem Thread "Diagnosegerät für Polo 1998 6N1 AKV 1.4L 60PS" hattest schonmal erwähnt das sich der Fehler nicht löschen läßt...
Da hatte ich dir in Beitrag 12 geantwortet :
Zitat:
Hier gilt es natürlich den Fehler zu löschen und zu prüfen ob er wieder auftritt. Es gibt die Möglichkeit bei älteren Motoren das der Fehler erscheint wenn Du bei stehendem Motor ausließt...Da wäre es ein Versuch wert das bei laufendem Motor zu wiederholen. Also bei laufendem Motor löschen und schauen ob der Fehler wiederkommt...(...bei laufendem Motor... )
Zitat:
Also musst du nach links an die Kerbe
Inzwischen hab ich die ersten 1000 km nach den Reparaturen runter und er braucht auf Langstrecke statt über 7 jetzt 6,1 Liter/100 km, läuft absolut rund und springt immer sofort an.
Nach dem Desaster mit dem neuen, kaputtem Verteiler hab ich ja einen guten, gebrauchten Bosch-Verteiler eingebaut und die Zündung mit Massebrücke am Diagnoseschalter richtig eingestellt. Da bei mir der OT links an der Kerbe steht statt rechts, hab ich mit etwas Übung beim Abblitzen den Zünd-OT links unter der Kerbe soweit verschwinden lassen, wie der Abstand von OT und Zünd-OT sein sollte.
Da lief er im Leerlauf aber noch nicht ganz rund. Hab dann doch noch eine Nebenluft am Magnetschalter gefunden. Der Schlauch zur Einspritzeinheit war leicht undicht. Getauscht und danach war der Leerlauf absolut gleichmäßig.
Damit ist dieser Thread erfolgreich abgeschlossen und ich danke allen für die umfassende Hilfe. Die nächsten Baustellen sind ESD, ein Lager im Bereich der Wasserpumpe und der Kupplungswechsel.