Hallo an alle
Habe schon überall im Forum gesucht, aber anscheinend ist mein Anliegen zu speziell..
Und zwar:
Ich habe die letzten Tage damit verbraucht, meinen Motor aufzuschrauben, da ich Kühlmittelverlust hatte und beim entlüften immer wieder das Kühlwasser übergeschossen ist.
Vermutet war natürlich die ZKD. Also alles aufgeschraubt. Dabei ist uns natürlich eine Zündkerze abgerissen und die haben wir dann nicht mehr rausbekommen.
Bin dann zum Motorrestaurateur meines vertrauens gefahren und habe das Ding auch direkt auf Dichtigkeit prüfen und planen lassen. Soweit auch alles gut und in Ordnung.
Nun den ganzen Kram wieder zusammengebaut. Neue WaPu verbaut, neue LiMa verbaut, neue Riemen aufgezogen, Dichtungen alle neu gemacht.
Dabei ist uns ein kleiner doofer Fehler passiert. Beim anschrauben der Zylinderkopfschrauben stand das Nockenwellenrad NICHT auf OT.. Hatte aber noch etwas spiel. Haben dann die Nockenwellenböcke losgeschraubt und die Nockenwelle per Hand auf OT gedreht.
Nun alles fest geschraubt und getestet.
Motor startet soweit, läuft aber nicht rund. Probiert den Fehler zu finden und das muss iwo am ersten Zylinder liegen denn:
Es ist egal, ob die Zündkerzenleitung angeschlossen ist oder nicht, es verändert sich quasi nichts. Wenn der angeschlossen ist macht es sehr oft "pock", je wärmer er wird. Wenn sie ab ist macht es nicht "pock" und läuft quasi genau so, als wenn die Leitung drauf ist. Also Leitung getauscht, Zündkerze getauscht, keine Verbesserung. Funke kommt aber in jedem Fall aus der Kerze raus.
Dann ist mir aufgefallen, dass unten an der Dichtung es etwas "nass" war. Kollege meinte evtl nochmal die Zylinderkopfschrauben nachziehen, hat aber jedoch auch keinen Erfolg gebracht.
Nun natürlich die Entscheidene Frage: Was kann es sein, dass im ersten Zylinder nur Fehlzündungen (falls das Fehlzündungen sind) entstehen und sonst nichts? Dichtung nicht richtig drauf und Zylinder voll mit Wasser? Oder doch iwelche Ventile zerstört bei der Zylinderkopfmontage ohne auf OT gestellt zu haben?
Bin etwas mit meinem Latein am Ende, wobei ich auch sagen muss, dass ich nie wirklich Latein gelernt habe Vielleicht weiß ja jemand Rat.
Zum Auto: Ist nen Polo 86C, 1.0Liter Cat Version von 1993.
Ich würde die Kutsche gerne wieder fertig machen, da sie kaum rostet und uns schon zu vielen Orten gebracht hat, was sie am liebsten auch weiterhin tun soll.
Hoffe man kann was mit den Infos anfangen Beste Grüße!
Wurde der Motor, nach dem Auflegen des Zahnriemens (ohne Zündkerzen) von Hand (Schraubenschlüssel) an der Kurbelwelle durchgedeht und auf freigängigkeit geprüft ?
Normal dreht man die Kurbelwelle etwas weg vom OT und setzt dann den Kopf drauf.
Um sicher zu gehen das keine Ventile beschädigt werden.
Kerze und Zündkabel schon getauscht und keine Besserung, wenn ich das richtig verstehe.
Auch mal quer getauscht, die Kerze und Zündkabel und geschaut ob der Fehler mit wandert oder weiter am 1. Zylinder ist ?
Zündkerze korrekt festgezogen ?
Wenn der Fehler weiter konstant am 1. Zylinder ist, würde ich eine Druckverlustprüfung machen.
Dann kann man sehen ob was mit dem Ventilen oder aber Kolbenringen ist.
MfG
Stand die KW bei der Kopfmontage auf OT? Wenn ja, könnte es durchaus sein, daß Ventile verbogen sein.
Mal Kompressionstest, vor allem vom ersten Zylinder, der hat ja wohl das Problem.
ups, da war 2er Coupé schneller
Danke für die schnellen Antworten!
Ja, habe von Hand mal durchgedreht und das geht auch.
Leider stand die Kurbelwelle auf OT beim Zylinderkopfschrauben festziehen. Jedoch war die Nockenwelle um ca 90° verdreht und nicht auf OT.. Diese haben wir dann ja erst nachträglich über das Lösen der Nockenwellenböcke per Hand auf OT gedreht..
Jap, auch mal quer getauscht, Problem bleibt bestehen und daher denke ich das da nen Problem mit dem Zylinderkopf Nummer 1 ist :/ Die Kerze war beim rausnehmen auch etwas Ölig am Gewinde, waren die anderen nicht.
Für Kompressionstest muss ich in ne Werkstatt? Oder gibt es da "günstige" Selbsttester?
Moin,
bezogen auf die Vorredner mußt Du unterscheiden :
Kompressionsprüfung mißt den Druck im Zylinder während Du den Motor mit dem Anlasser durchdrehen läßt....
Bei der Druckverlustprüfung gibst Du Druckluft nach Vorgabe in den Zylinder und ermittelst ob der Druckverlust im vorgegebenem Rahmen ist...
Letztere Prüfung ist wesentlich genauer und gegebenenfalls kannst Du sogar hören wo die Luft rauspfeift....Zum Beispiel an der nassen Stelle der Kopfdichtung die Du erwähnt hast....
Da der Kopf vom Fachmann auf Dichtigkeit geprüft und geplant wurde und vorrausgesetzt das bei der Montage nichts beschädigt wurde ist die Frage ob der Block plan ist, ob er Lochfraß hat , die Kopfdichtung falsch aufgelegt wurde oder eine falsche Kopfdichtung verwendet wurde...
Sollte eine grobe Kompressionsprüfung einen brauchbaren Wert bringen und die Kerze gibt Funken stellt sich außerdem die Frage ob der Zündzeitpunkt und die Zündfolge kontrolliert wurden...
Wenn der erste Zylinder nicht mitläuft, dann ist da was faul. Wenn das Abziehen vom Zündkabel keine Veränderung vom Motorlauf bewirkt und Kerze und Funken i.O. sind, dann bleibt nur Block oder Ventile (Kopf soll ja ok sein)
günstige Komplessionsmessgeräte gibt es ab ca. 15.-€: Gewindestück mit Rückschlagventil und Taste zum Druck ablassen sowie kurzer Druckschlauch mit Manometer.
Die Druckverlustprüfung ist etwas aufweniger; aber sofern man nen Kompressor und Schweißgerät hat auch selbst zu machen. Kerze zerstören und durchbohren; Gwinde und Sechkant müssen erhalten bleiben. Oben ein passendes Rohr aufschweissen und am Ende muss ein Druckschlauch dran passen.
Wie die Prüfung genau durchgeführt wird, findet sich hier irgendwo ider im Netz, das wird sonst ein Roman.
Ja habs schon rausgefunden wie des geht.
Ein Kollege von mir hat ein Kompressionsmessgerät. Werden das dann die Tage mal auschecken und dann einfach die verschiedenen Zylinder vergleichen?
Druckverlustmessgeräte habe ich jetzt auch für gut 20€ gesehen als Aufsatz für nen Kompressor. Kompressor habe ich ja.
Kopf soll ja Dicht sein. Kolben war bis vorher ja auch ok oder kann sich da über ein paar Tage solche bemerklichen Fehler einschleichen? Da ist ja die Frage ob ich bei der Montage irgendwas missachtet habe (wie, er soll nicht auf OT stehen). ZKD ging ja quasi nur eine Position, sodass alle Löcher frei waren. Falls sie nicht richtig drauf ist, was hätte das zur Folge, dass Zylinder 1 nicht will?
Zündung habe ich so eingestellt wie sie vorher war. Ist nicht perfekt, aber war in Ordnung. Zündreihnefolge habe ich hier im Netz rausgesucht. 1 3 4 2 war das glaube ich. Hatte die am Anfang falsch, da sprang er gar nicht an. Hab sie dann geändert, dann startete der Motor. Oder kann da trotzdem noch ein Fehler drin sein, obwohl er startet?
Zitat:
Oder kann da trotzdem noch ein Fehler drin sein, obwohl er startet?
Ja, so ists leider gesteckt Schade.. Hätte gerne nur so eine Kleinigkeit gehabt
Nunja.. Also erstmal Kompression messen? Wenn da doofe Ergebnisse noch Druckverlust messen?
Was mich irritiert ist das "Pock" , das nach deiner Beschreibung nur auftritt wenn das Kabel vom 1. Zylinder gesteckt ist...
Also laß dir Steckplatz erster Zylinder an der Kappe nochmal durch den Kopp gehen , ev. den Verteiler etwas verdrehen. "Pock " hört sich an als wenn der nach oben kommende Kolben einen auf die Birne kriegt durch Frühzündung...Nochmal: Links rum dreht der Verteilerfinger....
Beschriftetes Foto kann nich schaden zum Mitdenken hier...
Ansonsten ja, da Gerät vorhanden Kompression messen, Druckverlusttest würd bei Auffälligkeit dann zur tieferen Fehlersuche dienen...
..Wenn du die Nockenwelle ~90Grad gegen den Uhrzeigersinn drehst, steht das Einlassventil vom ersten Zylinder komplett offen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das krumm.
So, nochmal Zündung nachgeschaut. Ist definitiv richtig :(
Ja die Nockenwelle war so gegen 90° von OT entfernt..
Wenn so ein Einlassventil Krumm ist, funktioniert es auch nicht mehr Richtig und es wird kein Gemisch mehr zugeführt, weswegen da nix passiert?
Macht das viel Spaß so ein Ventil zu tauschen? Können durchs falsche Aufschrauben noch andere unangenehme Nebenfolgen auftreten?
Ein krummes Ventil verhindetr nicht das Gemisch in den Zylinder kommt oder hinaus.
Es dichtet nicht mehr ab und so kann keine Kompression des gemisches erfolgen damit es ordentlich zündet.
MfG
Mit dem passenden Werkzeug ist das kein Thema:
Ventilfederspanner & idealerweise eine Zange zum ziehen der Schaftabdichtung.
Du spannst die Ventilfeder, nimmst die Sicherungkeile am Ventilschaft heraus & entspannst die Feder wieder.
Dann bekommst du das Ventil zum Brennraum hin gezogen.
Danach nimmst du die Schaftabdichtung mit der speziellen Zang ab,
schleifst das neue Ventil ein & verbaust es danach mit einer neuen Schaftabdichtung.
Gruß,
Sebastian
Ok, dann werde ich die Tage mal die Kompression messen. Dann sieht man ja ob das vermutete eingetreten ist.
Ich halt euch auf dem laufenden und schonmal besten Dank für die vielen schnellen Antworten!
Wie bereits ziemlich am Anfang ist bei dieser Fehlerbeschreibung und Montage des Kopfes ein krummes Ventil sehr wahrscheinlich. Also erst mal das rausfinden.
Wird ja dann vermutlich der Kompressionstest zeigen, wenn der Wert kacke ist.
Sollte morgen ankommen (Kollege hatte nur einen für M10), wird dann direkt getestet.
So, Kompressionstest gemacht aber mit kaltem Motor, da wenig Zeit.
Erste Zylinder hab ich 2 Bar (viel zu wenig) die anderen alle so ca. 8 Bar..
Ist zwar auch recht wenig, liegt vllt aber auch an der fehlenden Wärme?
Also demnächst direkt Kopf abschrauben und Ventile nachsehen? Oder erst noch einen Druckverlusttest machen?
Würde ggf nen anderen Motor einbauen bei 8 Bar.
Meehh, genau das wollte ich natürlich nicht hören
Trotzdem erst mal den Kopf nochmal abmachen und die Ventile anschauen?
Wäre natürlich schade um das Geld, dass man jetzt für das Gewinde und für das Planen gezahlt hat :/ Falls nur die Ventile einen Weg haben und nicht die Führung dürfte das ja noch überschaubar mit den Kosten sein denke ich. Vllt findet sich ja auch noch nen günstiges Set im Internet und man wechselt einfach mal alle
Grundsätzlich habe ich auch etwas "quick and dirty" gemessen. Wollte eher nur wissen, ob Zylinder 1 jetzt ganz fritte ist. Messe die nochmal morgen gründlich.
Bei 2 bar erübrigt sich ein Druckverlusttest wohl..., ist ja wohl eindeutig.
Da es sich um einen AAU Motor handeln dürfte..., eigentlich rechnet sich der Aufwand nicht. Wenn der Motor lange gastanden hat, kann es durchaus sein, daß sich die 8bar auf den anderen Zylinder nocht etwas erholen.
Ich hätte einen zerlegten AAU-Kopf, den ich los werden will. Kann alle Ventile auch einzeln abgeben, Falls das weiter helfen würde.