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Die Bauschaumtheorie

Minusbrain
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Minusbrain's Polo 86C

Kennt ihr das? Man lehnt sich mit einem Bier an der Wagentür zurück, hat schon einen leichten Zacken sitzen und kommt auf seltsame Ideen? Eine will ich euch vorstellen, eine so geniale wie die Welt sie seit der Erfindung der Glühbirne mit rückwärts fliegendem Scheibenwischer nicht gesehen hat.

Ein Auto ist im Rahmen so hol wie ich im Kopf, Schiffe auch, Schiffe gehen unter, Autos meistens nicht, wenn man die Anlegestelle am Hafen nicht gerade mit einem Parkplatz verwechselt und da kam mir das Wissen, dass Schiffe ja gerne mit Bauschaum geborgen werden weil man den Rumpf einfach damit vollpumpt. So, dann dachte ich mir, dass Bauschaum auf Grund seiner Beschaffenheit und der Tatsache, dass es aufbläht, im Grunde auch ordentlich Druck verursacht, wenn es denn nicht entweichen kann und wo es Druck aufbaut, kommt Stabilität zustande - bis hier hin die Bierphysik einleuchtend? Gut, also, mal angenommen man würde den Hohlraum eines Autos mit Bauschaum vollpumpen, der Bauschaum wird fest, versteift die Karosse, hätte das einen Vorteil bei einem möglichen Bumms? So betrunken ich gestern auch war ich stelle mir heute noch die Frage - was meint ihr? Würde sich der Wagen verformen oder würde er vielleicht sogar bei Flut eher noch schwimmen und nicht volllaufen? Und würde es nicht allgemein die Feuchtigkeit aus dem Rahmen entfernen weil einfach keine Luft mehr dran kommt?

Bedenkt, so viel Ernst in der Frage liegt so spaßig ist sie auch gemeint. Ich habe nicht vor meinen Wagen damit voll zu pumpen aber ein interessanter Gedanke hat es ja



Ist dir etwa dein Weizen beim einschenken übergelaufen?
Mehr Steifigkeit kann ich mir nicht in nennenswertem Umfang vorstellen. Zumindest nicht im Rahmen des Normalen Betriebs. Kunststoffe haben (gerade in Schaumform) einen sehr geringen E-Modul (quasi Steifigkeit pro Querschnittsfläche) im Vergleich zu Stahl.
Wenn es dagegen um das Knicken von beispielsweise deiner B-Säule geht, sihet es schon anders aus. Da würde die herbeieilende Hauskante, LKW o.ä.dem außen liegenden Blech ordentlich den hohlen Schädel einrennen. Hinter dem bisschen Blech ist ja nix, das es aufhält.
Wenn da nun eben doch ein Klumpen Schaum sitzt, der am besten auch noch am Blech haftet (vorher Versiegelung entfernt), dann schaut das schon anders aus. Da wird erstmal auf den fetten Klumpen im inneren gedrückt und der schubst das Blech auf der Gegenseite an. Dellen gibts also auch nicht so leicht. Für Stockcars wär das vielleicht was.
Dauerhaft tuts der Karosse aber glaub nicht so dolle. Die viiiielen kleinen Bläschen haben nämlich auch durst und saufen, was sie kriegen können. Dur doof, dass sie nicht richtig Pipi machen können, sondern nur etwas inkontinent sind und ihre Umhausung andauernd einsauen.


Die Umsetzung würde mehr Nachteile, als Vorteile bringen.

Bauschaum in den Unterholmen/Schwellern würde zwar die Karosserie versteifen und man könnte dadurch eine bessere Geräuschdämpfung erreichen, das Blech würde sich im Falle eines Unfalles aber trotzdem verformen (wenn auch nicht so stark).

Das größte Problem sehe ich allerdings darin, dass derart aufgefüllte Hohlräume sich weder kostengünstig reparieren lassen (Bauschaum & Schweißgerät = ungünstige Mischung), noch wird man Feuchtigkeit davon abhalten können, sein Unwesen zu treiben. Eher im Gegenteil - gerade gut isolierte Bereiche sind ideale Bedingungen für Kondenswasser (kaltes Blech/Isolierung, die keine Luftzirkulation zulässt).

Ganz zu schweigen davon, dass Schweller Ablauflöcher besitzen, die erhalten bleiben müssen.

Wo ich mir einen sinnvollen Einsatz vorstellen könnte, wären die Bereiche in den Stoßfängern. Heutige Fahrzeuge sind allesamt mit Prallträgern (der beim 2F hinten ja völlig fehlt) und Styroporelementen ausgestattet, die die Aufprallenergie großflächig aufnehmen/verteilen.

Ob Bauschaum einen eben so guten Dienst, wie Styropor leistet, müsste man ausprobieren. Dazu den Bauschaum nicht einfach aufsprühen, sondern ihn in z.B. in einen gelben Sack o.ä. sprühen (eine Sprühflasche mit Wasser beschleunigt den Vorgang)



Minusbrain
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Zitat:

Ist dir etwa dein Weizen beim einschenken übergelaufen?
Eigentlich so gar nicht, meistens bin ich beim Abfüllen in den Schädel sehr zielsicher, selbst beim hohen Pegel

Zitat:
Kunststoffe haben (gerade in Schaumform) einen sehr geringen E-Modul (quasi Steifigkeit pro Querschnittsfläche) im Vergleich zu Stahl.


Tatsächlich ist der Unfallvorbeugungsgedanke geblieben, die Steifheit der Karosse. Gerade älter Fahrzeuge knicken einfach weg und ich mache mir seit dem Bierchen Gedanken, wie man dem entgegen wirken kann ohne einen Käfig einzuschrauben oder schweißen. Meine Theorie ist, wenn z.B. die A Säule richtig derbst mit einem Schaumstoff der unter Druck steht anfängt sich zu verformen, so weiß die Stauchung auf Grund des Widerstandes irgendwann nicht mehr wohin mit sich und die Einschlagenergie muss sich einen anderen Weg suchen und wenn es eben eine erhöhte Belastung auf die Gurte hat - der Wagen knickt nicht weiter ein, so mein grundlegender Gedanke.

Ich meine, man sieht ohne Scherz Leute, die bauen sich Verbreiterungen aus Bauschaum, ich weiß zwar nicht ob sie damit durch den TÜV kommen aber es scheint stabil zu sein und sieht nach dem schneiden, spachteln, schleifen und lackieren absolut super aus.
Zitat:

Wo ich mir einen sinnvollen Einsatz vorstellen könnte, wären die Bereiche in den Stoßfängern. Heutige Fahrzeuge sind allesamt mit Prallträgern (der beim 2F hinten ja völlig fehlt) und Styroporelementen ausgestattet, die die Aufprallenergie großflächig aufnehmen/verteilen.
Müsste man das ausschäumen TÜVen?


Nun, so einfach ist das nicht mit dem "Crashsicherer" machen. Der Schaum erhöht zwar die Steifigkeit während der plastischen Verformung in gewissen kleinen Grenzen, wieviel Dehnung das Stahlblech auf der Innenraumseite des Autos dann noch mitmacht ist dann aber fraglich, dynamische Effekte mal ganz außen vor gelassen. Im schlimmsten Fall reißt es böß ein, bildet eine schöne abstehende Klinge, die sich dann schön ihren Weg sucht. Eher nicht wünschenswert. Gegen kleine Rempler hilfts aber bestimmt, wenn der Schaum fest genug ist.
Ach ja: die nicht kontrollierbar, von innen anwachsende Korrosion macht die Sache nicht vertrauenserweckender.


Minusbrain
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Ich sollte mehr trinken, dann sind meine Ideen ausgereifter

Naja, war ein netter Ansatz und doch, vielleicht stolpert irgendwann ein Mensch aus der Wissenschaft, der zufällig in der Fahrzeugforschung tätig ist, über diesen geistigen Nonsenz und entwickelt sie weiter.

Ich danke euch dennoch, dass ihr euch ernsthaft Gedanken darüber gemacht habt. Schön zu wissen, dass quer schlagen, Verstand und Wissen, sich nicht ausschließen.


Du müstest ein model vom polo haben am besten video oder Simulation
Wo er bei welchem Crash einknickt oder sich staucht
Und anhand dieser Daten könnte man geziehlt diese Stellen verändert

Mit blechen oder so
Dann müsste man das wieder in das model übertragen
Und schauen wie sich das model verhält

Alles nicht so leicht


So abwägig ist die Idee ja nicht. Metallschäume werden bereits laut Wikipedia im Q7 als crashelement eingesetzt.[Dieser Link ist nur für Mitglieder sichtbar


  • Bei wieviel Bieren dem Erfinder Idee kam Metall aufzuschäumen ist meines Wissens aber ungewiss


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