Alles klar passt also nicht
Ich glaube, man müsste mal einen Thread anpinnen wo es um die Rostbekämpfung geht, sonst wiederhole ich jedesmal meine Predigt! Es ist ein verdammt ernst zu nehmendes Thema wenn man den 6N1 am Leben erhalten will!, da nützt alles andere nichts, wenn am Schluss die Kiste unterm Arsch weggammelt!
Allgemein bei Rost gilt:
- Er versteckt sich immer zwischen überlappenden Blechen
- Radkästen, Schweller, Kabeldurchführungen mit Gummitülle, Hohlraumstopfen sind besonders gefährdet. Deshalb besser ganz genau schauen!
- Viel Rost arbeitet sich von innen nach aussen, wenn man ihn aussen sieht, ist es meist zu spät!
Besondere Gefahrenstellen beim 6N1:
- Radläufe hinten, von innen gegen aussen
- Seitenschweller, von innen gegen aussen!
- Rund um die Gummistopfen am Unterboden, da wird zwischen Gummi und Blech Feuchtigkeit gesammelt die nicht mehr entweichen kann.
- Zwischen Kotflügel vorne und Seitenschweller, dort sammelt sich das Regenwasser welches von der Frontscheibe nach unten läuft samt allem Dreck. Wenn man die Radhausverkleidung vorne abmontiert, erwartet einem meistens ein Biotop an dieser Stelle. Um den (meist sehr ernsten) Rost zu sehen, muss man die vorderen Kotflügel abmontieren.
- Blechfalz am Schweller unten, bei den Hintertüren
- Kabeldurchführungen für die ABS-Sensoren vorne (Gummidurchführung herausdrücken und von beiden seiten begutachten, dort knuspert es sehr oft).
- Innenwand in den hinteren Radhäusern
- etc....mir fällt auf Anhieb nicht alles ein!
Rostbekämpfung:
- Der Rost muss restlos entfernt werden! (schleifen, sandstrahlen, blech heraustrennen (wenn nicht mehr zu retten).
- Wenn das blanke, rostfreie Blech zum Vorschein kommt, nimmt man eine 2K Epoxy-Grundierung (Mipa EP100-20 z.B.) Diese Grundierung verfügt über einen aktiven Rostschutz mittels Zinkphosphat.
- Über die Grundierung kommt ein Deckanstrich, am besten eignet sich ebenfalls eine 2K Beschichtung in passender Farbe, am besten auch vom gleichen Hersteller wie die Grundierung, damit sich das chemisch verträgt.
- Darüber kann man dann noch einen Steinschlagschutz aufttragen.
An sichtbaren Stellen muss ein Lackierer ran, oder ihr könnt so sauber arbeiten dass man es optisch vertreten kann! Lackierpistole ist pflicht! Aber der gleiche Aufbau, ebenfalls eine 2K Epoxy-Grundierung, darüber dann der Basislack + Klarlack (z.B Mipa CC8)
In den Hohlräumen arbeitet man mit Fett! als erste Massnahme nimmt man etwas sehr niedrig viskoses, z.B FluidFilm Liquid A oder AS-R aus der Sprühdose, damit man sehr tief in die Gefahrenstellen eindringen kann, den Rost nur oberflächlich zudecken nützt nichts. Der Rost hat in sich genügend Sauerstoff um sich zu "ernähren" und gewinnt innert kürze wieder Oberhand!
Darüber kommt etwas niedriger viskoses, z.B FluidFilm AR, Mike-Sanders, Time-Max, etc...
So, fertig gepredigt, damit sollte Euer Polo um einiges länger leben!
PS: Vergesst alle Wundermittel wie "Fertan, Brantho Korrux, Hammerite, etc....ich und nicht nur ich sind davon aus gutem Grund abgekommen. Das Zeugs taugt NICHTS! Lest mal im Profibereich nach! Das ist alles für Bastler und Pfuscher!
Gruss Matthias
Brantho korrux 3 in 1 nitrofest habe ich schon mehrfach verwendet , und bin damit zufrieden fahre es an einer stelle am daily 2 jahre ohne decklack sommer wie winter , bis jetzt hält es was es verspricht
Zum Thema GTI Motor überholen...
Habe ich gerade hinter mir.
Mein Motor ist ein ajv mit 170tkm auf der Uhr.
Habe den Motor mit 100tkm bekommen und bei mir eingebaut.
Letzte Saison hat er sehr viel Öl gefressen..
Dann habe ich mich entschlossen ihn zu öffnen um die kolbenringe zu erneuern und den Kopf zu überholen.
Nach dem öffnen habe ich nicht schlecht geguckt.. kolbenkipper, kein kreuzschlif mehr und schon Schleifspuren auf allen 4 Zylinder...
Ende vom Lied war das ich ihn habe auf übermäß bohren lassen inklusive neuer Kolben. Alle Lager wurden neu gemacht. Pleu und Hauptlager. Kopf hat 16 neue Ventile bekommen inklusive Plan schleifen und alle Dichtungen neu.
Und das bei einer Laufleistung von 170tkm..
Okay das hört sich schon mal nach einen recht großen Aufwand an
Meiner frisst noch kein Öl denke ich zumindestens schwitzt unten leicht aber das wars
Was hast du also grob ausgegeben für das überholen ?
Nur rein für den Motor inklusive aller teile. So ca. 1700€
Boah, bei dem Preis würde ich mir das aber dreimal überlegen. Lieber was gebrauchtes von Ebay oder vom Schrotti. Andererseits sind diese Motoren wahrscheinlich selten auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und falls doch, dann wahrsch ziemlich teuer.
Eine Auswahl von 16v-Motoren (AFH und AJV, etc.) findet man z.B. auch in ebay.
Vorteilhaft ist, wenn der Motor noch eingebaut und so für einen Probelauf fähig ist.
Vorteil einer Revision des eigenen Motors ist, daß man dann weiß was man hat, Qualitätsarbeit vorausgesetzt und nicht "die Katz im Sack kauft".
Die Teile für die Überholung dieser Motoren (z.B. Kolben) sind im Vergleich zu den Teilen für die Standardmotoren schon auf gehobenerem Niveau.
MfG wolfi66x