Zitat:
Ich nehme an du meinst nach dem blankschleifen wird das neue Blech eingeschweißt und danach die Schutzschicht aufgebracht. Richtig?
Ich habe das blanke Blech von unten Lochpunkt angeschweißt, dann von Oben Mike Sanders drauf, mit einem Werkstattföhn nochmal erhitzt bis es sich in die letzten Ritzen gezogen hat. Nach Abkühlen noch mal Mike Sanders von oben und unten drauf. Ca 2-3mm Schichtstärke. Es gibt auch Schweißprimer, mit dem man die Bleche vorbehandeln kann. Das soll vor Rost schützen, ist aber zugleich schweißbar. Dem alleine würde ich persönlich aber nicht vertrauen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass in der Umgebung der Schweißpunkte nach dem extrem heißen Schweißen noch irgendwas vom Primer übrig bleibt.
Meine Methode hat sich für mich sehr gut bewährt.
@Karl: Ich habe nicht gemeint, nur der Schweissprimer alleine als Rostschutz, sondern noch als zusätzlichen Schutz. Natürlich von oben her noch Sanders drüber und "einföhnen"
Das Teil heißt Klammer, sollte die Nummer 6N0 201 449A sein. Ist sicherlich auch auf dem Schrottplatz verfügbar, weil wahrscheinlich z.B auch am 3-er Golf verbaut.
MfG wolfi66x
@Eckstein
Nein, das ist klar. Deine Methode hat sicherlich Netz und doppelten Boden. Und dann noch mal ein Netz. Sollte ewig halten.
Habe das auch nicht auf Dich bezogen, sondern allgemein auf Rostschutz im Spalt zwischen den Blechen.
Zitat:
Noch besser wäre, das neue Blech vor dem Einschweissen mit Schweissprimer zu behandeln, aber dafür ist es jetzt schon zu spät. Ansonsten: Blech nochmals ausschneiden und nochmal von vorne.
Ein billiges Schweißgerät bekommst Du schon um die 50€ in der Bucht. Für diese Zwecke reicht es alle mal. Du kannst dich ja mal an Teststücke ranwagen, kann allgemein nie verkehrt sein was dazu zu lernen.
Es gibt Neuigkeiten.
Nachdem ich 4 Angebote zum einschweißen eines Blechs eingeholt, alle eure Vorschläge gelesen und mir selbst einige Gedanken gemacht hatte war die Zeit der Entscheidung gekommen.
Ich habe mich entschieden selbst ein Stück Blech über das Loch zu kleben. Zum schweißen hätte die Benzinleitung abgebaut werden müssen. Das wollte ich vermeiden. Auch Schäden im Innenraum und am Unterbodenschutz wären entstanden. Alle Werkstätten wollten das Belch nur mit Schweißpunkten befestigen und dann mit Dichtmasse zuschmieren. Eine durchgehende Schweißnaht wollte oder konnte keiner anbieten. "Das machen wir nur bei Oldtimern." und "Ich kann es probieren aber weiß nicht ob es geht." waren Antworten die ich bekam.
Ich beschloss es selbst zu machen. Im Baumarkt kaufte ich ein Stück Alublech. Alu rostet nie und ist leichter zu bearbeiten als Stahl. Heute habe ich 2 Bleche zugeschnitten und eingeklebt, 1 auf das Rostloch und eins als Ersatz für den entfernten Plastikstopfen daneben. Ein Foto liefere ich nach.
Ob es so gut und so lange hält wie ich es mir vorstelle wird sich zeigen. Wenn Interesse besteht berichte ich gerne weiter.
Der nächste Schritt wird der Unterbodenschutz.
Schmier das bloß gut zu mit Unterbodenschutz.
Aluminium ist unedler als Eisen/Stahl, das heißt im Klartext wenn es im Winter mit dem Salzschneematsch in Kontakt kommt entsteht ein Lokalelement und dir gammelt das Alublech unter den Füßen weg.
Grund ist das es sich wie eine Opferanode verhält, also nicht mit Konservieren Sparen sonst hast du in ein paar wenigen Jahren wieder Spaß am basteln
Werde ich machen. Das Alu wird von unten grundiert und nach genügend Wartezeit mit Unterbodenschutz zugeschmiert. Auch die zahlreichen anderen Plastikstopfen in der Bodenplatte werden neu mit Unterbodenschutz bestrichen.
Nach dieser Erfahrung werde ich meinen Polo ab jetzt jedes Jahr auf die Hebebühne fahren und den Unterboden genau anschauen. So ein Loch will ich nicht nochmal erleben. Manche Erlebnisse braucht man nur einmal.
Das mit dem Lokalelement ist natürlich ein Problem. Stahlblech wäre die bessere Lösung gewesen. Aber wie du schon schriebst: Dick UBS drauf und es sollte einige Jahre halten.
Kleiner Tipp für die anderen Löcher wo mal die Stopfen drinnen waren, guck mal ob du eloxuertes Aluminiumblech bekommst, solange du das nicht massivst verformst solltest du da keine Probleme bekommen. Da ist eine ca 25 bis 50 mü dicke Aluminiumoxidschicht drauf die sowas verhindert.
Das klingt zwar erstmal komisch aber Diese Schicht ist schützend für das Aluminium und ist nichtleitend. Wenn du das nimmst und gut gegen Korrosion schützt, solltest du nie mehr Probleme damit bekommen.
Die Bleche sind wenn überhaupt nur wenig teurer als normales Aluminium.
Wie dick ist eigentlich die natürliche Oxidschicht auf Aluminium Blechen? Vermutlich viel dünner als bei Eloxiertem oder?
Die liegt irgendwo bei um dir 0.1 bis 0.5 mü wenn och es richtig in Erinnerung habe.
Dass die Oxidschicht soooo dünn wäre, hätte ich jetzt nicht gedacht. Beim Wig-Schweißen kann man die Oxidschicht richtig auf dem Alu schwimmen sehen.
Anbei ein Foto der verschlossenen Löcher.
Als nächstes Waren die 3 Stopfen in der Ersatzradmulde dran. Wie man sieht keinen Tag zu früh. Noch etwas länger und es wäre das nächste Rostloch gewesen.
Ich will auch alle Hohlraumstopfen am Unterboden gegen neue austauschen. Die alten sehen alle spröde aus, soweit ohne Hebebühne sichtbar. Gibt es einen Plan wieviele Löcher mit welchem Durchmesser der Polo hat? An den Schwellern sind Löcher mit 18mm und 24mm Durchmesser. Unter dem Auto sind auch größere. Ich würde gerne wissen welche ich bestellen muss bevor ich zur Hobbywerkstatt fahre.
Auf den Gummistopfen steht eigentlich eine Teilenummer drauf. Beim 86C jedenfalls.
Schleif bei der Reserveradmulde den Rost weg und grundiere mit 2K EP + einer Deckschicht. Ansonsten blüht Dir dort bald ebenfalls alles innert kürze!
Das gleiche machst Du vorne in den Radkästen wo das Kabel der ABS-Sensoren durchgeht, dort gammelt es auch bei fast jedem.
Noch ein weiterer Tipp, mach in die Schweller FluidFilm Liquid A rein, danach FluidFilm AR. Das ganze machst Du auch von innen an den hinteren Radläufen. Wenn Du dann fertig bist, machst Du noch vorne die Innenkotflügel ab und holst all den Rotz dazwischen raus, alles schön sauber und ebenfalls konservieren. Dort gammelt es auch bei der Mehrheit!
Ach ja, Rost immer von beiden Seiten her entfernen Wie Du siehst, es gibt genügend Arbeit, falls es Dir langweilig werden sollte!
Wegen Durchmesser der stopfen kannst zu vw die haben die im Teile Katalog auf nen Bild dass sie evtl auch ausdrucken
Zitat:
Wie Du siehst, es gibt genügend Arbeit, falls es Dir langweilig werden sollte!
Das ist oft so aber siehe es mal so, nun lernst Du dein Auto kennen und jede Stelle die Du gewissenhaft bearbeitest ist eine Stelle weniger um die Du Dir sorgen machen musst. Das perfekte Auto wird es nie geben, auch wenn man mit einem 6n1 den berühmten Griff gemacht hat und doch, bleibe dran und Du hast mit etwas Einsatz ein Auto von dem lange was hast. Pumpe in jedem Fall zwei bis drei Flaschen Hohlraumversieglung in die Karosse, kann bei einem n1 nie schaden.
Wenn es dort blüht, blüht Dir noch mehr Arbeit als nur diese Baustelle!
Ja, ich lerne meinen Polo jetzt noch besser kennen. Ich will alles so gut und dauerhaft wie möglich reparieren. Nach 18 Jahren habe ich mich so an dieses Auto gewöhnt und will mich nichtmehr davon trennen.
Jedenfalls habe ich jetzt schon gelernt den Unterboden in Zukunft genauer zu kontrollieren.
Zitat:
Wenn es dort blüht, blüht Dir noch mehr Arbeit als nur diese Baustelle!Ich versuche ihm Mut zu machen man
Habe auch so ein ähnliches Endoskop aber so richtig hilfreich war mir das bisher nicht wirklich. Geschadet hat es allerdings auch nicht. Ich hatte vor 6 Jahren außer an so ziemlich allen Gummistopfen auch am Schweller einen fetten Rostfleck. Den hatte ich rausgeschnitten und konnte somit schön ins Schwellerinnere schauen. War zu meiner Überraschung innen noch tiptop. Trotzdem habe ich ihn nach dem Zuschweißen komplett mit Mike Sanders geschützt. Auch außen kein weiterer Rostschutz sondern nur Mike Sanders. Muss mir das die Tage noch mal anschauen, wie es unter dem MS aussieht.
Vor dem Polo hatte ich einen Fiesta 1,8D, dessen Schweller ich ca 1 Jahr vor dem Ende noch mit MS
geschützt hatte. Vor dem verschrotten habe ich ein Stück des Schwellers rausgrschnitten und begutachtet. Auf dem Blech befand sich eine ca 2mm dicke Blattrostschicht, die leider nicht vom MS durchdrungen wurde. So gut wie man munkelt, war die Kriechwirkung des MS also leider nicht. Der Untergrund sollte also schon trocken und einigermaßen rostfrei sein.
Mir hat die Kamera sehr geholfen, konnte sehr weit vordringen, zwischen Rückbank und Tank. Allerdings ist es hierbei ein 86C 2F, von der Form also ein anderes Eisen. Das Problem bei den Kameras ist - man kann, wenn man von innen Rost entdeckt, nur erahnen wo es sich befindet. Dann auf gut Glück was zu schneiden ist so ne Sache und mir ist gerade keine Methode bekannt wie man im Rahmeninnenern effektiv Rost beseitigt, die Oberfläche Säubert und dann versiegelt.
Es geht weiter. Die Löcher in der Ersatzradmulde sind geschlossen.
Bei einem Besuch auf der Hebebühne habe ich gemessen welche Hohlraumstopfen ich brauche. 18, 25 und 30mm Lochdurchmesser gibt es.
Die Innenverkleidung vom Radhaus vorne links hatte ich vor kurzem ausgebaut. Der Kotflügel sieht von innen sehr gut aus, kein Rost. Eine Endoskopkamera wäre interessant. Ein Blick in die Schweller schadet sicher nicht.
Die Repartur macht weiter Fortschritte. Jetzt habe ich eine neue Frage.
Ihr habt mir geraten die Bodenplatte von innen mit Wachs oder Fett vor Rost zu schützen. Nun ist die Frage welches Produkt ich am besten nehme.
Ein par Gedanken welche Anforderungen es erfüllen muss habe ich mir gemacht:
1. Es muss ohne Hitze verarbeitet werden können. Hohe Temperaturen würden die an Boden verlegten Kabel und dazu gehörende Halterungen beschädigen.
2. Es muss nach dem aufbringen trocknen und darf sich später nicht in Schaumstoff und Teppich saugen.
3. Der Geruch soll sich schnell wieder verflüchtigen damit das Auto nicht danach riecht.
Danke für Hinweise und Erfahrungsberichte.
FluidFilm Liquid A, danach FluidFilm AR. Den Geruch musst Du halt einige Tage aushalten, dieses Opfer musst Du erbringen!
Mike Sanders passt zwar nicht zu deinem Wunsch, dass es kalt eingespritzt werden kann, aber dafür duftet es ein wenig nach Bienenwachs. Die Temperatur von 110° sollte den Spritleitungen und dem Kunststoffhalter übrigens nichts antun.
Die kalt eingebrachten Versiegelungen sind alle lösemittelbasiert. Die Aushärtung erfolgt durch die Verdunstung des Lösemittels. Das hat den Nachteil, dass das Zeug nach Jahren dermaßen trocknet, dass es Risse bekommt. Und genau das kann bei Mike Sanders nicht passieren.
Der größte wirkliche Nachteil von Mike Sanders ist, dass man sehr viel Spezialwerkzeug braucht.