Hey Leute, ich hab mal eine Frage. Bin neu hier und habe ehrlich gesagt kaum eine Ahnung von Autos. Fahren kann ich und sowas wie Ölstand überprüfen, Wischwasser nachfüllen etc kann ich immerhin.
Also. Ich habe momentan zwei Polos. Einen 6n, der ohne TÜV abgemeldet bei Mutti auf dem Grundstück steht und einen 6n2, den ich mir gekauft habe, als der TÜV des anderen im November letzten Jahres abgelaufen ist. Letzterer sollte eigentlich nur ein Übergangsauto sein, bis ich den für mich perfekten gefunden habe. Aber bevor ich mich darum kümmern kann, muss ich erstmal den alten loswerden bzw muss ich mir klar werden, wohin jetzt mit dem. Momentan mache ich eine schulische Ausbildung im kaufmännischen Bereich. Büro ist nach dem bisherigen Ausschlussverfahren übrig geblieben. Da ich aber damit nicht hundertprozentig zufrieden bin, später mit Zickenkrieg, Tussis in Blazern und diesen affigen Halstüchern im Büro zu versauern und ich mit meinen Autos bisher immer Probleme hatte (vorher gab es noch einen 86c, da ist mir aber einer rein gefahren, Totalschaden), dachte ich mir, Autos interessieren mich, ich hab keine Lust, immer abhängig von Bekannten zu sein, warum nicht nach der jetzigen Ausbildung 2017 eine zur KFZ Mechatronikerin im Bereich PKW Technik anfangen? Wie oben bereits erwähnt, habe ich aber bisher nicht viel Ahnung. Aber dafür sind ja Ausbildungen da, um etwas zu lernen. Es würde sich ja perfekt anbieten, an meinem 6n zu lernen, wenn ich ihn schlachte und Einzelteile verkaufe. Nebenbei würde es bestimmt mehr Geld bringen, als ihn wie meinen 86c zum Schrott zu bringen. Problem ist nur, dass ich keine Werkstatt oder so habe. Allgemeines Werkzeug ist vorhanden, da mein Opa Tischler war. Es gibt auch Bekannte, die mir ein wenig helfen könnten. Aber die haben eben auch nicht immer Zeit. Zugang zu einer Werkstatt könnte ich kurzzeitig haben, die wäre allerdings ein paar Dörfer weiter und dann ist die Frage, wie ich den abgemeldeten Wagen ohne Trailer dahin bringe. Dürfte ich den mit einem anderen abschleppen und so dahin schaffen?
Und was das Thema Ausbildung angeht, ich traue mir das bisher noch nicht ganz zu. Habe keine großartigen Erfahrungen was handwerkliche Dinge allgemein angeht. Vom Wissen her wäre das kein Problem - ich mache ja momentan Fachhochschulreife mit der jetzigen Ausbildung mit einem derzeitigen Schnitt von 2,4. Alle Freunde, denen ich das erzählt habe, sagten sofort, das würde zu mir passen. Auf jeden Fall besser als Büro.
Nun zum Schluss die eigentliche Frage - lohnt es sich für mich, den 6n selber zu schlachten?
Danke an alle, die sich überhaupt die Mühe machen, diesen doch etwas länger als erwarteten Text durchgelesen haben
Wenn du ohne Erfahrung eine KFZ-Ausbildung machen willst, ist Schlachten und verkaufen der Teile (hierbei musst du dich mit den Teilen auch theoretisch etwas beschäftigen, sprich, wie heißen die Teile und für was sind die gut) und aktive Teilnahme an diesem Forum ein guter Anfang.
Wenn du ein paar Hundert Euro entbehren kannst, wäre das ein Anfang in die wichtigsten Werkzeuge:
- für den Anfang ein Baumarkt-Hydraulikwagenheber
- ein mittelmäßiger Ratschenlasten (in der 60-80€-Klasse)
- Inbus, Torx, Vielzahnkästen, Ring-Maulschlüsselsatz
- guter Satz Schraubenzieher.
Bei Aldi gibt es jedes Jahr noch nen sehr günstigen Drehmoment-Schlüssel, den du später beim wieder zusammensetzen gut brauchen kannst. Wenn noch etwas mehr Geld zur Verfügung stehen würde, auch noch ein guter Schlagschrauber (z.B. Hazet 912) mit dickem Schlauch und ein kleiner Kompressor. Damit kannst du schon sehr vieles machen.
Was die theoretischen Sachen betrifft:
Versuche für den Anfang zu verstehen, wie ein Viertaktmotor funktionert, wie die Zündanlage funktioniert, wie das mit Stromkreisen und Sicherungen ist usw.
Also schlachten ist keine Kunst einfach etwas Geduld und Einfallsreichtum. Was auf jeden Fall nicht schaden kann sind wagenheber und Böcke, der Rest lässt sich gut improvisieren. Habe an Werkzeug für meine erste Schlachtung nur einen Werkzeugkoffer aus dem lidl gehabt von workzone. Habs selbst kaum glauben können aber konnte alles abbauen was sich gelohnt hat zu verkaufen ein Rohr als Verlängerung ersetzt fürs erste auch den schlagschrauber
Du brauchst aber einen langen Atem um alles verkaufen zu können. Weil viele wollen alles haben aber am besten geschenkt. Viele Leute sind auch ziemlich unzuverlässig wenn Termine ausgemacht werden.
Aber als kleine Vorbereitung für eine Ausbildung im Kfz Bereich aufjedenfall sehr gut. Ich habe sehr viel dabei gelernt man kann auch das eine oder andere Probieren um zu verstehen.
Seit dem mache ich sogut wie alles selber.
Danke für die schnelle Antwort.
Werde mal meinen Opa fragen, was er in seiner Garage noch so rumfliegen hat.
Geld ist dank schulischer Ausbildung leider momentan ein wenig knapp, muss ja von irgendwas Miete und Auto zahlen. Aber ansparen tue ich bereits wieder ordentlich seit dem Kauf des letzten Autos.
Kannst du mir irgendwas empfehlen, wie ich die theoretischen Dinge am besten verstehen kann? Bücher, Links oder so?
Und da fällt mir noch etwas ein - ich soll dieses Jahr ein 6-monatiges Praktikum machen. Mein Klassenlehrer meinte, dank meiner schulischen Leistungen darf ich seinetwegen auch in eine Werkstatt, statt in ein Büro. Wäre es dann besser, in ein größeres Autohaus zu gehen oder eine kleine freie Werkstatt?
Ich denke, eine kleine Werkstatt ist besser für ein Praktikum.
Auf Youtube gibt es sehr schöne Videos zu den wichtigen Themen. Es gibt auch ganz gute Bücher zum Thema KFZ-Technik, wobei diese für totale Anfänger aber zum Teil schwer verdaulich und daher evtl frustrierend sind.
Noch eine gute Strategie zum Wissenserwerb: Wenn du irgend etwas meinst, verstanden zu haben und hier im Forum fragt jemand etwas zu genau diesem Thema, dann versuche dem Frage das Problem zu erklären. Am besten immer mit dem Hinweis, dass du selbst noch Anfänger bist. Ich habe in meinen bescheidenen 47 Jahren die Erfahrung gemacht, dass man verdammt viel lernen kann, indem man anderen etwas erklärt. Erstens, weil man sich davor und dabei mit dem Thema beschäftigen und in Worte fassen muss, zweitens können andere Mitschreiber deine Erklärung evtl ergänzen oder auch korrigieren. Dadurch, dass du aktiv mitarbeitest, schaltet dein Gehirn in eine Art Turbo-Lernmodus!