Das Problem auf der einen Seite ist, dass die Werkstätten mit den Systemen häufig überfordert sind. Im Zweifel, sagst du ja auch, tauschen sie auf Verdacht, in der Hoffnung: "Problem beseitigt!"
Darüber hinaus ist natürlich ein STG ein Computer. Das Diagnosesystem VAS vom VAG-Konzern oder eben Alternativen sind lediglich ein Werkzeug. Die Spürnase muss noch immer der Mitarbeiter haben. Problem: Du weißt ja, dass viele ältere Herrschaften mit Rechner auf Kriegsfuß stehen - sie schaffen es nicht einmal, ihren Internetzugang zuhaus einzurichten. Und diese Leute sollen dann an der Mikroelektronik arbeiten.
Und mal ganz ehrlich, die Lehrgänge, wo ein Mitarbeiter in wenigen Tagen schnell besohlt wird... von denen bleibt doch nur das wenigste hängen.
Und so verlassen sich die MA auf ihr System in der Hoffnung, dass es die Ursache in Klartext ausspuckt. Doch so ist es glücklicherweise nun doch nicht.
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Das andere Problem ist der Kunde... geh mal mit einem kleinen Polo zu einer VW-Werkstatt. Da biste doch nichts - da stehste doch ganz weit hinten an. Fährste 'nen Golf V oder was vergleichbares, dann biste auch als Kunde akzeptiert. Die Erfahrungen habe ich zur Genüge gemacht.
Gruß
Das Gefühl dass viele Werkstätten überfordert sind habe ich auch. Das fängt schon damit an, dass die Mitarbeiter mit den Fehlern nichts anfangen können. Wenn so ein Steuergerät doch schon einen Fehler gespeichert hat ist das doch sicherlich schon ein Hinweis auf eine mögliche Fehlerquelle. Aber was sagt der Meister in der VW-Werkstatt zur Problemlösung: "Ich kann ihnen den Fehlerspeicher wohl löschen." Als ob damit das Problem gelöst ist.
Auch dass man mit einem kleineren Wagen nicht besonders ernst genommen wird kann ich bestätigen. Mit einem recht teuren Wagen aus der VW-Flotte hätte man mir sicherlich nicht gesagt: "Sie können ja mal wieder kommen wenn das Problem wieder auftritt." Ich glaube denen hätte man es nicht zugemutet mit einer teilweise ausgefallenen Elektrik sich dann noch irgendwie bis zur Werkstatt zu "schleppen". Is ja nicht so, dass die Elektrik immer gerade bei denen vor der Haustür ausfällt.
So...war heute mal in einer anderen VW-Werkstatt. Habe dem Meister mein Problem geschildert und ihn gefragt, ob er die Codierung überprüfen kann, da ja scheinbar alles auf ein Problem mit dem Bordnetzsteuergerät deutet. Darauf kam erstmal nur die Frage was ich denn am Steuergerät verstellt hätte. Er tat so als ob ich irgendwie dran rumgefummelt hätte und er das jetzt für mich wieder richten muss. Schonmal sehr kundenfreundlich ohne sich über die Zusammenhänge zu informieren. Hab ihm dann gesagt, dass ich den Wagen gebraucht gekauft habe und nicht wissen kann, was der Vorbesitzer gemacht hat.
Darauf antwortete er mir, er könnte es wohl überprüfen, das würde aber ca. 50 Euro kosten und sowieso nix bringen, da es eigentlich egal ist was möglicherweise freigegeben wurde oder nicht und es sowieso nicht am Steuergerät liegt. Um das Problem zu finden bräuchte er den Wagen länger, da er erstmal alle Kabel kontrollieren und messen müsste usw. Hat sich schonmal sehr kostspielig angehört.
Da ich mit dem Bordnetzsteuergerät dann aber doch nicht lockergelassen habe, hat er wenigstens mal im Computer nachgeguckt was für eins verbaut ist. Dieses Programm von VW kann anscheinend auch bekannte Probleme bei den einzelnen Bauteilen und Lösungen dazu anzeigen. Und siehe da, bei dem Bordnetzsteuergerät, dass ich verbaut habe, steht genau dieses Problem und dass es nur durch Austausch behoben werden kann.
Scheint also wohl öfter bei diesem Modell aufzutreten und wohl mit der Software zusammenzuhängen. Habe dann natürlich auch gefragt, ob man da noch was über Kulanz regeln könnte, da es ja offensichtlich ein Bauteil ist, das von VW schon fehlerhaft verbaut wurde und der Wagen ja nun auch noch nicht so alt ist. Darauf hat er mir nur unhöflich entgegnet, dass ich das vergessen könnte da ich ja nicht die letzte Inspektion bei VW durchführen lassen habe. Habe dann natürlich mit ihm diskutiert, dass ich keinen Zusammenhang zwischen einer Inspektion und einem schon von VW verbauten fehlerhaften Steuergerät sehen kann. Er lies aber auch nicht wirklich mit sich reden und meinte nachher nur, dass wenn ich wissen will was es kostet, zum Ersatzteileverkauf gehen soll.
...da ich beim Meister also nicht weiter kam gehe ich zum Ersatzteileverkauf. Sage: "Ich brauch ein neues Bordnetzsteuergerät" und gebe dem Mitarbeiter meine Fahrzeugdaten. Da ich sehe, dass er mir im Computer ein Motorsteuergerät rausgesucht hat und mir den Preis nannte, sagte ich nochmal dass ich ein Bordnetzsteuergerät brauche. Da meint er: "Das hab ich ja noch nie gehört. Da muss ich mal gucken ob das Programm sowas findet." Nach einiger Zeit hat er dann doch das Passende gefunden. Soll 260 Euro plus Einbau kosten.
Ich denke ich werde es mir jetzt gebraucht im Internet besorgen und es bei der freien Werkstatt bei mir in der Nähe verbauen lassen. Die geben sich wenigstens noch Mühe und gehen nicht immer erst den teuersten Weg. Ich denke ich werde demnächst die kompetenten VW-Werkstätten bei mir in der Nähe meiden. Wenn der Service gut ist, bin ich ja gerne bereit die VW-Preise zu bezahlen. Das Preis-Leistungsverhältnis passt bei den VW-Werkstätten bei mir in der Region aber leider absolut nicht mehr.