So, da anscheinend Interesse besteht für einen Guide wie man lackiert, wollte ich hier meinen Beitrag fürs Forum leisten.
Zu mir ich bin gelernter Fahrzeuglackierer seit 2006, meistens arbeite ich jedoch als Industrielackierer in größeren Unternehmen oder Betrieben selten auch mal in kleineren Firmen.
Grundschritte : Hier geht es im ersten Schritt darum festzustellen, was ich beschichten will, ob Metall oder Kunststoff.
Denn für alles gibt es die richtige Herangehensweise.
Dann sollte man das zu beschichtende Teil von jeglichen Dreck und Staub befreien. Das ist wichtig, um eine einwandfreie Lackierung und Oberfläche zu gewährleisten.
Altlackierungen wenn sie richtig durchgeführt worden sind können beibehalten werden. Hierbei sollte doch einiges beachtet werden.
Das heißt man muss überprüfen ob die Altlackierung "tragfähig" ist für eine erneute Beschichtung.
Hierbei schaut man sich das zu beschichtende Teil genau an, ob "Abplatzungen" oder "Bläschen" auf der Oberfläche vorhanden sind oder anderweitige Störungen aufweist wie "Staubeinschlüsse" oder ähnliches.
Nun kann ich mit dem richtigen Schleifmittel anfangen die Oberfläche aufzurauen für die nächste Beschichtung.
Hierbei sollte man sich vergewissern, was man an passenden Schleifmittel benötigt. Es ist wichtig die Körnung der Schleifmittel richtig zu wählen, da es sehr fein pigmentierte Lacke gibt, die hinterher bei nicht ganz ausreichender Schleifarbeit das gesamte Ergebnis zu Nichte machen.
Nach erfolgter Reinigung mit Wasser, einem Schwämmchen und eventuell mit etwas Siliconentferner reinigt man die Oberfläche von Fetten und Teer bei gröberen Schmutz kann man auch noch ein Schleifvlies zur Hand nehmen.
Weiterführende Schritte : Jetzt ist es wichtig schleift man ein Neuteil z.B. einen neuen Kotflügel oder eine tragfähige
Altbeschichtung, dann kann man bei tragfähigen Altbeschichtungen sich einige Sachen hiervon sparen.
Zunächst möchte ich jedoch mit dem Lackaufbau bei einem Neuteil beginnen.
Bei dem Schleifvorgang vom Neuteil geht man so vor, dass man mit gröberen Schleifmitteln anfängt.
Nach erfolgtem Schleifvorgang beginnt die Grundierung, da sie unablässig für jede Lackierung ist und eine „Schutzschicht“bildet.
Da selbst der beste Klarlack immer noch auch im Mikrobereich wasserdurchlässig sein kann.
Danach ist ein weiterer Schleifvorgang erforderlich mit feinerer Körnung um dann den „Füller“ aufzutragen. Diesem sollte man wenn man es hobbymässig macht eine Trocknung über Nacht gönnen.
Dieser bildet immer eine feine abgeschlossene saubere Schicht, die die Grundierung abschirmt und letzte wenn auch kaum sichtbare Unebenheiten glättet.
Das bisherige Schleifergebnis kann gut mit einer „Schleifkontrolle“ überprüft werden. Hierzu reicht es aus mittels Mattschwarzem Lack einen feinen schwarzen Nebel auf dem zu beschichtenden Teil aufzubringen.
Ausreichend verschliffen ist es, wenn der schwarze Nebel komplett weggeschliffen ist.
Nach meiner bisherigen Erfahrung habe ich „Füller“ immer nass geschliffen, da sie nach meiner Meinung ein besseres „Schleifbild“ erzeugt haben und ebenso die Staubbindung garantieren.
D.h man muss auch wenn man das Fahrzeug anschließend lackieren möchte sauber und trocken wischen.
Nun kann nach der richtigen Lacknr der passende Lack angemischt werden.
Wenn das zu beschichtende Teil nun fertig zur Lackierung sauber und ausreichend verschliffen ist, reinigt man sein gesamtes Teil noch einmal mit Siliconentferner und reibt danach mit einem Staubbindetuch über die trockene Oberfläche.
Fertigstellung : Nun erfolgt die Lackierung beginnend mit dem „Basislack“, dies ist der farbgebende Lack.
Die Ablüftzeit wird benötigt um der Verdünnung im „Basislack“ die ausreichende Zeit zu geben verdunsten zu können.
Nach eingehaltener Ablüftzeit erfolgt der Klarlackauftrag.
Jetzt ist es nur noch ein Schritt bis zur Fertigstellung, man sollte aufpassen das während und nach erfolgter Lackierung nichts auf die empfindliche Lackoberfläche kommt.
Wenn alles erfolgreich abgeschlossen ist, könnt ihr euer Fahrzeug oder das zu beschichtende Teil trocknen. Hierbei ist es wichtig das es dauerhaft einer Temperatur von mindestens 60 Grad ausgesetzt wird, erst jetzt beginnt der Trocknungsprozess.
Das heißt jetzt nicht 3 Stunden bei 100 Grad trocken oder dergleichen. Es wird dennoch eine Mindesttemperatur von 60 Grad benötigt.
Eine Lackierung mit anschließender oxidativer Trocknung draußen wird nie die selbige Festigkeit erreichen wie eine Lackierung die auch eine Trocknung bei richtig eingestellter Temperatur im Trocknungsofen erreicht hat.
Im Grunde genommen kann man sagen, dass ein Klarlack der draußen oxidativ trocknet nie richtig ausgehärtet ist.
Es entsteht der farb- und filmgebende Lackfilm.
Bei weiteren Interesse verfasse ich weitere Guides
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