Ich möchte Euch hier mal ein paar Informationen geben, zu Sinn und Zweck der Tankförderpumpe, die ich gesammelt habe an meinem 86 C mit AAV/AAU Motor.
Als ich meinen Polo Bj 92 vor 4 Jahren gekauft habe, ist mir auf der Heimfahrt der Motor (AAV) abrupt auf der Autobahn ausgegangen und lies sich auch nicht mehr starten.
Bis zu diesem Augenblick ist der kleine Polo auf der Fahrt zu seinem neuen Standort einwandfrei gelaufen mit Geschwindigkeiten bis 165 km/h.
Auch der Motorlauf im Stand oder im Stau auf der Autobahn war fehlerfrei. Der Tankanzeiger zeigte noch ca. 10 l Benzinrestmenge an. Es gab keinen Indikator das etwas mit dem Wagen nicht i.O. sei.
Der Kleine wurde nach Hause geschleppt und ein erneuter Startvorgang wurde ausgeführt. Der Motor sprang an, schüttelte sich im Leerlauf und ging nach kurzer Laufzeit wieder aus.
Die Fehlersuche begann:
also, bis hier kein Fehler feststellbar.
Es erfolgte ein erneuter Startversuch, der Motor sprang an, schüttelte sich um dann nach ein paar Minuten abzusterben. Nun wurde intensiver gesucht.
Zuerst die Benzinversorgung (ich hätte auch bei der Zündung anfangen können, hab ich aber nicht). Als erstes sollte Festgestellt werden, das auch wirklich permanent Benzin vom Tank zum Vergaser gefördert wird. Der Benzinschlauch zum Vergaser wurde abgeschraubt und in ein Auffanggefäß gehalten. Das Hochspannungszündkabel von der Zündspule zur Zündverteilerkappe wurde entfernt, damit der Motor nicht anspringt.
Nun wird die Zündung mehrmals EIN und AUS geschaltet. Die Zündung bleibt dabei solange EIN, wie die Benzinpumpe läuft. Der Lauf der Pumpe ist durch ein leises Surren unter dem Fahrzeugboden gut feststellbar.
Nach ca. 5 Zündversuchen, bei denen jedesmal Benzin in das Auffanggefäß gefördert wurde, erfolgte bei dem nächsten Zündversuch keine Benzinförderung mehr - es kam kein Benzin mehr, obwohl der Tank noch ca. 10 l Benzin beinhalten sollte.
Also einen Schlauch oder etwas einadrige Leitung durch den Tankeinfüllstutzen vorsichtig bis zum Tankboden geschoben und prüfen wieviel Benzin da noch drin ist. Ca. 5 cm hoch war da Benzin am Schlauch, also Benzin vorhanden. Dann ist da ja noch die Tankförderpumpe die im Tank verbaut wurde. Nun wurde diese überprüft. Hintere Sitzbank angehoben und Ohr auf den Deckel des Tanks gelegt.
Zündung EIN und siehe da, kein Geräusch.
Die Pumpe lief nicht. Pumpe ausgebaut und festgestellt, dass die Pumpenwelle total verrostet und festsitzend war. Zudem sind alle Förderschaufelräder (aus Plastik) komplett abgescherrt (siehe Foto).
Das äußere Erscheinungsbild der Pumpe zeigte, dass die schon länger nicht mehr funktioniert hat. Also defekte Pumpe wieder eingebaut und den Tank bis oben hin aufgefüllt. Benzinschlauch wieder an den Vergaser und Zündkabel wieder angeschlossen. Erneuter Startversuch und siehe da, der Motor lief wieder einwandfrei. Seit nun mehr als 3 Jahren fahre ich mit der nicht funktionierenden Tankföderpumpe ohne irgendwelche Probleme bezüglich sauberer Motorlauf oder max. Geschwindigkeit (ca. 165 - 175 km/h).
Ich muß nur immer daran denken, das ich Tanken muß, sobald die Tankanzeige in den Bereich der 10 l Marke fällt. Habe dann noch meine Tankanzeige überprüft, sie funktioniert Fehlerfrei. 10 l angezeigt sind wirklich 10 l im Tank.
RESUMEE: Eine defekte Tankförderpumpe führt definitiv NICHT zu Störungen am Motorlauf (solange noch mindestes 10 l Sprit im Tank sind) ! Auch wird die Motorleistung NICHT durch eine defekte Tankförderpumpe beeinträchtigt. Die Pumpe ist meines Erachtens lediglich dafür da, den Tank vollständig leerfahren zu können, da die zweite Benzinpumpe nicht die Restmenge (<10 l) aus dem Tank ansaugen kann.