Hi,
bei meinem 6n ( 97er 50PS AER) ist der rote Anschlusswinkel, der den dünnen Unterdruckschlauch mit dem Luftfiltergehäuse verbindet, abgebrochen. Falls ich auf dem Schrottplatz keinen Schlauch bekomme kann ich ...
a) ... das Teil einfach mit einem Schlauch oder Zündkabelummantelung überziehen?
b)...das Schlauchgedönz einfach durch einen Unterdruckschlauch (Meterware) ersetzen ohne Winkel? Welchen Innendurchmesser bräuchte ich?
c)... Wurde ein ähnlicher Schlauch auch in anderen VWs, Seats verwendet? Macht die Suche auf dem Schrottplatz leichter 
Wenn ihr noch Tipps habt, würde ich mich freuen.
Gruß Armin
Ich weiß ja nicht, ob du dein Problem schon gelöst hast, aber vielleicht hilft es dir, wenn du verstehst, was dieser Schlauch eigentlich bezweckt.
Fangen wir hinten an mit der Erklärung:
Der Motor sollte grundsätzlich immer möglichst kalte Ansaugluft bekommen. Einzige Ausnahme: Die Luft sollte nicht so kalt sein, dass sich die Luftfeuchtigkeit als Eis in der Drosselklappe absetzt. Das passiert am ehesten bei Außenlufttemperaturen knapp über 0° bis + 8°C UND hoher relativer Luftfeuchte UND möglichst hohem Unterdruck im Ansaugtrackt.
Wann hat man maximalen Unterdruck? Im Leerlauf und ganz besonders bei Motorbremse. Bei letzterem hat der Motor hohe Drehzahl, saugt also richtig kräftig Luft an, bekommt aber keine Luft, da die Drosselklappe fast zu ist. Durch den starken Unterdruck kühlt sich die Ansaugluft unter den Gefrierpunkt ab und Kondenswasser gefriert an der Drosselklappe. Dann geht der Motor im Extremfall sogar aus.
Also sollte die Luft genau in den kritischen Situationen vorgewärmt werden.
Der Unterdruck wird vom Ansaugtrakt über ein dünnes Schläuchelchen an den Luftfilterkasten geleitet. Dort befindet sich ein Ventil, das bei kalten Temperaturen öffnet. Bei hohem Unterdruck und kalter Temperatur wird der Unterdruck an eine Umschaltklappe geleitet, die in der neuen Stellung die Ansaugluft nicht mehr aus dem Radhaus, sondern über den Auspuffkrümmer ansaugt, so dass sie paar Grad vorgewärmt wird.
Bei hoher Ansauglufttemperatur sperrt das Ventil im Luftfilterkasten -> Kein Unterdruck mehr an der Umschaltklappe-> Kaltluft wird angesaugt.
Bei viel Gas, also offener Drosselklappe -> Kein Unterdruck im Ansaugtrakt-> Kein Unterdruck an Umschaltklappe -> Kaltluft wird angesaugt.
Das Problem mit der Drosselklappenvereisung wird aber erst richtig akut, wenn man sehr lange Zeit mit Motorbremse bremst und wie gesagt, bei optimalen Vereisungsbedingungen, also +5 bis +8°C und sehr hoher relativer Luftfeuchtigkeit.
Falls du dich fragst, warum das Vereisungsproblem nicht vorhanden ist, wenn es noch kälter ist: Je kälter die Luft, umso weniger Wasser kann die Luft tragen-> umso geringer die Vereisungsgefahr.
So haben wir das zumindest beim PPL (Sportpilotenschein mal gelernt), wobei hier eine manuelle Vergaservorwärmung vorhanden ist, die man im Landeanflug aktivieren muss, damit einem beim eventuellen Gasgeben zum Durchstarten der Motor nicht abstirbt.
Was lernen wir daraus? Der Querschnitt des Schlauches ist nicht wichtig. Unter Umständen kann man auf die Vorwärmung und damit auf den Unterdruckkram sogar komplett verzichten. Falls du das tun willst, dann einfach den Unterdruckschlauch möglichst dicht verschließen, dass es nicht zu Falschluft kommt, die den Motor irritieren könnte.
Hi,
danke für die Info. Jetzt hat der Bub mal was neues gelernt.
Auf dem Schrottplatz hab ich die passenden Teile leider nicht gefunden. Da ich davon ausgegangen bin, dass sich schlaue Wolfsburger Ingenieure was bei der Konstruktion gedacht haben, habe ich den zerbröselten Anschlusswinkel einfach durch ein robustes Schlauchstück ergänzt. Der Innendurchmesser passt schön straff auf den Luftfilter. Ein Reststück des roten Plastikteils konnte ich mit dem Schläuchlein ins andere Ende stecken. Scheint gut zu funktionieren.
Gruß Armin
Gut improvisiert. So sollte das tatsächlich funktionieren. 
Und Danke für's Feedback. 
