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Wie die Spiegel lackieren?

RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

Hey Leute, ich brauch mal eure Hilfe. Bin bis dato leider nicht fündig geworden und hoffe nun, dass mir jemand helfen kann.

Und zwar wollte ich meine Spiegeldreiecke lackieren. Hab sie bereits glatt geschliffen bis ins feinste (2500er nass).
Soweit ich weiß, kommt als nächstes der Kunststoffhaftvermittler drauf und dann Spritzspachtel um letzte unebenheiten auszugleichen.
Muss der Spritzspachtel nun bloß nass angeschliffen werden oder muss er soweit runter geschliffen werden, dass nur noch in Unebenheiten Spachtel verbleibt?
Als nächsten Step dann lackieren mit anschließendem anschleifen und dann Klarlack oder?

Bitte um eure Mithilfe.
Vielen Dank schonmal.



Ich habe es folgendermaßen gemacht:
- Plastik leicht mit Fließ anrauen
- Kunststoffhaftvermittler und Grundierung
- Mit 800er Nass glatt schleifen
- Lack und Klarlack drüber
- Fertig

Von Spritzspachtel würde ich an solchen Stellen abraten. Besser Grundierung bzw. Füller verwenden.
Die unebenheiten außerdem nicht aus dem Kuststoff komplett rausschleifen, sondern durch den Füller/Grundierung glätten.

Schleifst du das Plastik zu fein ab, wird es den folgenden Schichten erschwert zu halten.
Also die Oberfläche nicht zu glatt schleifen.
Aber auch nicht zu grob, sonst wird zu viel Füller benötigt.
Wenn ich aber höre 2500er Papier, so ist dies zu fein.


RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

Hmm die Dreiecke sind mittlerweile glatt geschliffen. Hält das denn überhaupt mit Füller wenn man das auf diese grobe Struktur rauf macht?

Hab sie schon soweit, dass der Spritzspachtel drauf ist.
Meinst du also, dass ich alles nochmal runter schleifen sollte, dann Kunststoffvermittler, dann Füller, Lack und Klarlack?
Zwischen den einzelnen Schritten, was hast du da für Schleifpapier benutzt?

Bekommt man denn mit dem Füller auch Unebenheiten weg? Der Vorbesitzer hat die Spiegel nämlich mit nem Dremel geschliffen und da sind paar kleine Dellen drin :/



Klar hält der Lack/Grundierung auch bei grober Oberfläche.
Sogar je rauer die Oberfläche, desto besser hält der Lack. Durch das anschleifen öffnen sich die Poren, was die Haftung verbessert. Schlieft man ganz glatt bzw. zu fein, verschließen sich die Poren und die Haftfläche wird kleiner.
Nur wenn man es zu rau macht (z.B. 80er Papier), dann bekommt man es mit Füller nicht glatt. Man muss also den passenden Kompromiss finden.

Bei Hartplastik-Teilen (wie z.B. Spiegeldreiecke, Gitter, Kühlergrill etc.) kann man an das Plastik ruhig mit 600er trocken drangehen.
Teilweise, zB an Kanten, gar mit 400er.
Damit bekommt man dann auch gut die groben Sachen raus, wie zum Beispiel Gießkanten etc.

Die Oberflächenstruktur (welche ja zuvor leicht angeschliffen wird) bekommt man mit Füller/Grundierung glatt.

Wenn bei dir allerdings Dellen in den Blenden sind, hängt es davon ab wie stark diese sind.
100%ig plan können die Dreiecke jedoch nie werden, Auch wenn du sie im ausgebauten Zustand glatt machst.
Durch das festziehen der Befestigungsschrauben werden sich in diesen Bereichen immer leichte Dellen bilden.

Ob es ratsam wäre die Spritzspachtel nochmal ganz runterzuschleifen ist schwer zu sagen.
Ich persönlich halte von Spritzspachtel, speziell an solchen Teilen, nicht viel.
Spachtel übrigens immer trocken schleifen.
Außerdem gehe ich bei solchen Teilen wie du merkst andres vor und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe alle Kuststoffteile (Spiegel, Gitter etc.) auf diese Weise gemacht und zum Beispiel meine Spiegeldreiecke sind so schon seit Jahren haltbar ohne jegliche Probleme.
Wie lange oder ob deine Vorbereitung halten wird ist nicht zu beurteilen.

Den Füller/Grundierung dann wie erwähnt mit 800er nass schleifen und dann kann der Lack drauf und du hast eine saubere, glatte Oberfläche.


Bei meiner Freundin hab ich erst die ganzen kanten und unebenheiten rausgeschiffen, dann haftvermittler drauf füllern, schleifen lackieren


RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

@Disaster: Vielen Dank, für die ausführliche Beschreibung. Dann werd ich mich demnächst mal an die Sache ran setzen. Muss mir dann nur noch Füller besorgen. Hab davon nichts im Haus :(


Ja hab eher diese Plastikschweisnahte etc glatt geschliffen, feinstes war aber glaub ich 250. Komplett richtig glatt hab erst beim füllern gemacht


Beim Füller würde ich dir empfehlen ein 2K-Produkt zu kaufen, falls dir möglich.
Das würde natürlich vorrausssetzen, dass du eine Pistole hast.
Denn mit dem Füller aus der Dose (1K) bekommt man die Oberfläche nicht so gut hin und das schleifen ist eher frustrierend im Vergleich zu 2K-Füller.
Außerdem habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, speziell in viel beanspruchten Bereichen, dass 2K Füller deutlich haltbarer ist.


Würde dir auch jederzeit 2k Produkte empfehlen.



RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

2K steht genau wofür? Gibts den nicht auch in der Sprühdose?
Pistole hab ich leider nicht. Könnte höchstens auf arbeit fragen. Hab wenn mich nicht alles täuscht noch 2K Füller im Keller stehen.


Wie schon gesagt wurde hast du dir viel zu viel Arbeit gemacht und mit 2500er Papier viel zu fein geschliffen, was auf jedenfall kontraproduktiv war.

Wenn man Kunststoffhaftvermittler verwendet braucht man gar nicht schleifen, dieser funktioniert anders also normale Grundierung. Er löst den Kunststoff an und geht so eine Verbindung ein, wichtig ist dann dass der Füller nass in nass aufgetragen wird.

Danach wie gewohnt schleifen, möglichst NICHT durchschleifen, 400er nass reicht auch schon aus um eine glatte Oberfläche zu bekommen.


Zwichen Decklack und Klarlack möglichst auch kein zwichenschliff mehr sondern direkt nass in nass lackieren.


So habe ich zusammen mit meinem Lackierer bisher alle Kunststoffteile lackiert, unter anderem Stosstangen oder auch sämtliche Behälter im Motorraum welche ständig auch hohen Temperaturen ausgesetzt sind.


RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

Aus Fehlern wird man ja bekanntlicherweise schlau

Sollte aber dem Endergebnis jetzt nicht im Weg stehen oder? Gerade die Spiegelkappen sind ja sowieso schon glatt.
Werd mich also demnächst nochmal ransetzen und alles runter schleifen. Reicht dann also auch aus, wenn ich als letztes Schleifpapier das 400er - 800er nass nehme?
Dann einfach den Haftvermittler drauf, Füller den dann leicht anschleifen, Lack und dann Klarlack?

Das nass in nass lacken, woher weiß ich denn da, wann z. B. Klarlack auf den Lack kann? Nicht, dass es zu trocken oder nass ist. Ich gehe davon aus, dass man nass in nass lackt, um eine optimale Verbindung zwischen den Lackschichten herzustellen?

Vielen Dank euch schonmal für die schnellen und sehr hilfreichen Antworten


Nochmal:
1. Kuststoff grob trocken schleifen und das Gröbste wie Gieskanten raus zu bekommen. 400er-600er Papier.
2. Haftvermittler auftragen und laut Beschrieibung (meist ca. 15min) ablüften lassen
3. Füller auftragen
4. Füller durchtrocknen lassen und danach mit 800er nass glatt schleifen.
5. Grundfarbton auftragen und ablüften lassen
6. Klarlack auftragen

Hoffe jetzt ist es klar

Zitat:

2K steht genau wofür?

2 Komponenten.
Das heißt du hast separat Härter und Farbe. Diese beiden werden dann in einem vorgegebenen Mischverhältnis vermischt und erst dann verarbeitet.

Der Härter ist quasi wie der Aktivator den du vielleicht von 2-Komponenten-Kleber kennst.


RUA
  • Themenstarter
RUA's Polo 6N

Vielen Dank für eure schnelle Hilfe.

Dann kann ich das ganze ja demnächst in angriff nehmen


Nass in nass lackiert man vorallendingen weil es auch viel Zeit und Arbeit erspart.
Du sparst dir den zwichenschliff, das ist besonders beim Decklack sehr ratsam, da es aufgrund der sehr dünne Lackdicke in der Praxis fast unmöglich ist den Decklack zu schleifen ohne irgendwo durchzuschleifen.


Den Füller schleift man natürlich richtig glatt, bei großen Flächen kann man auch gut mit kontrollschwarz arbeiten. Dazu einfach mit der Dose schwarzen lack aufspränkeln. So sieht man einfacher wieviel man noch schleifen muss, sind alle schwarzen punkte weg, dann sollte der Füller ausreichend glatt sein.


Aber ganz ehrlich, bei den Spiegeldreiecken würd ich jetzt kein Drama draus machen und sie einfach mal lackieren, wenn's nichts wird bekommt man die beim Schrottes doch fürn 5er, da würd ich mir nicht die Arbeit machen und nochmal alles runterschleifen.


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