Hallo,
war heute beim Freundlichen und habe alle Teile für eine Erneuerung der Abgaskrümmerdichtung bestellt. Also beide Dichtungen (Hosenrohr und Kopf), sämtliche Stehbolzen ("Stiftschrauben"), Scheiben und Muttern. Alles Original- und Neuteile, damit das auch alles schön wird.
Die Sachen hole ich morgen früh ab und dann geht's los. Die meisten Sorgen bereiten mir die noch vorhandenen Stehbolzen und Muttern. Diese sehen echt oll und vergammelt aus. Aber egal, wird einfach gemacht, falls was abreißt, reißt es ab.
Um aber für die Zukunft gleich alles richtig zu machen, nun die Frage, wie man für spätere Demontagen des Abgaskrümmers die Gewindegänge der Stehbolzen und im Kopf, bzw. der Muttern langfristig gangbar hält. Hilft da Kupferpaste oder sowas in der Art, wovon man etwas auf die Gewinde gibt und dann eindreht? Nur Schmirfett dürfte nicht lange halten, da der Abgaskrümmer hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
Danke im Voraus.
Ich denke fast, dieser Betrag ist ein Scherz.
Wer sich diese Arbeiten zutraut, sollte Kupferpaste oder Hochtemperaturpaste kennen. Überall im Fachhandel.
Die Stehbolzen würd ich nicht tauschen, solange die noch ganz sind würd ich die drin lassen weil die reißen gerne ab wenn die da schon bald 20 Jahre drin sind. Weil auf Bolzen ausbohren wär ich persömlich nicht scharf.
Also ich würdfe sie auch drin lassen nur nur einen tauschen wenn er abreisst weil die dinger sind so hart die auszubohren da kommt freude auf hehe
Mit Antworten dieser Art habe ich nicht gerechnet.
Zitat:
Ich denke fast, dieser Betrag ist ein Scherz.
Wer sich diese Arbeiten zutraut, [...
Kupferpaste oder Hochtemperaturpaste
Ganz ehrlich, ich verstehe eure Einstellung nicht.
Egal, heute Mittag Teile geholt, beim Baumarkt Kupferpaste besorgt und mich gleich drangesetzt. Habe gestern Nachmittag schon angefangen die Schraubverbindungen immer wieder mit Rostlöser vorzubereiten. Ob das was gebracht hat, vermag ich nicht zu sagen. Falls ja, dann minimal. Musste trotzdem eine sehr große Kraft beim Abschrauben aufwenden. Wenn man immer die Gefahr des Abreißens im Hinterkopf hat, will man da schon nicht mehr so stark dran ziehen.
Zu meiner Verwunderung lösten sich dann doch alle Muttern und ließen sich komplett abschrauben. Bei einer war mehr Kraft nötig, bei einer weniger. Die Muttern am Hosenrohr gingen besonders leicht und ohne große Mühe ab.
Da anscheinend einer der Bolzen verbogen war, ging der Krümmer nur mit roher Gewalt ab. Natürlich ohne den Kopf zu beschädigen.
Krümmer war runter, Dichtungsreste abgekratzt - ab an die Bolzen. Mit meinen neuen Stehbolzenausdrehern (http://tinyurl.com/36eycth) geht das wie Butter. Ich weiß, eBay-No-Name-Ware, aber erfüllt seinen Zweck. Aus dem Kopf ließen sich alle Bolzen einwandfrei rausdrehen. Da konnte ich mich gleich mit der Drahtbürste an die Auflageflächen der Dichtung setzen und den alten Schrabbel runterholen. Damit auch ja nichts in die Brennräume kommt, verschloss ich die Auslasskanäle mit Küchenpapier. Zusammengeknüllt und rein. Auf das Hosenrohr kam ein Streifen Panzertape.
In die Gewindegänge etwas Kupferpaste rein und die neuen Bolzen mit Hilfe von gekonterten Muttern eingedreht. Dichtung angehalten - passt. Nun zum Krümmer.
Der Krümmer vom 3F hat ein CO-Entnahmerohr. Meiner hat nun keins mehr, da beim Krümmer doch zwei Bolzen abgerissen sind und ich den Krümmer von meinem roten AAU nehmen musste. Diese sind beide bis auf das Rohr gleich. Auch hier nochmal mit der Drahtbürste beide Auflageflächen und die des Hosenrohr glatt gemacht und die neuen Bolzen reingedreht. Ging alles bestens. Anzumerken ist, dass die Bolzen am Kopf und am Hosenrohr nicht gleich sind. Die Gewindelängen sind anders. Auch die Muttern nicht. Am Kopf sind die SW12, am Hosenrohr SW13. Warum auch immer.
So, alles sauber, Bolzen drin, Dichtungen und Muttern liegen bereit. Noch etwas Kupferpaste auf die Gewinde geschmiert und der Krümmer wird aufgesetzt. Die Muttern werden handfest angezogen und das Hosenrohr wird aufgesteckt. Auch hier handfest. Noch mal gucken, ob alles passt und sitzt, dann mit 25 Nm alles abknacken.
Motor starten, prüfend hören: Insgesamt leiser, aber nächste Aufgabe schon erkannt: Hydrostößel.
Rückblick und Ausblick: Schöner Nachmittag ohne größere Komplikationen. Hätte ich nicht Stress durch einen Kumpel gehabt, hätte ich den Krümmer komplett blank gemacht, aber vielleicht nächstes Mal, wenn der Krümmer vom 3F wieder dran kommt. Ach ja, der 3F Krümmer. Da kann ich meine ebenfalls neuen Linksaudreher von Hazet ausprobieren. Da kommt die Erfahrung ins Spiel.
Wieder viele Bilder:
endlich einmal jemand der nicht nur redet sondern auch arbeitet. und sich nicht vor großen mühen drückt!
super!
über sinn und unsinn lässt sich wie immer streiten, aber das ist jedem seine eigenene entscheidung... und auch wenn es unsinnig sein sollte, wenn man spaß daran hat, warum nicht? so sollte das leben sein...
etwas mehr aktzeptanz in sachen individualismus bitte
Schöne Beschreibung.
Hoffe Du hast das Kückenpapier vor dem Zusammenbau auch wieder herausgenommen
Zitat:
Ganz ehrlich, ich verstehe eure Einstellung nicht.
Danke für die Blumen. Und ja, das Küchenpapier ist wieder draußen.
Zu den Pasten: Da streitet sich die Internetgemeinde. Kupferpaste, Keramikpaste, Plastilube und jetzt auch noch Silberpaste. Jeder sagt was anderes. Mal gucken, ob ich den Krümmer nochmal demontiere. Dann bin ich schlauer.
Ja das Stimmt, streiten kann mann sich immer! Bin seid 10 Jahre Mechaniker und schmiere mit Vorliebe Silberpaste auf die Schrauben. Und habe nie schwierigkeiten. Sogar bei Bremsteilen und Gewinden von m6-m24.
Silberpaste auch bei z.B. Zylinderköpfen aus Aluminium? Da gab es zahlreiche Diskussion wegen einer elektrochemischen Korrosion. Dann gibt es aber die Gegenpartei, die wohl auch schon jahrelange Erfahrung hat und meint, dass kein Elektrolyt vorhanden ist und somit auch keine Reaktion entstehen kann.
Naja, praktische Erfahrungen überwiegen wohl die Theorie.
Wer Bock hat, es nachzulesen:
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Zitat:
praktische Erfahrungen überwiegen wohl die Theorie.
Am Besten sind meiner Erfahrung nach orig Stehbolzen mit Krümmermuttern von Peugeot. Da gibts welche (M8) mit nem Helicoil als Gewinde drin. Die sind prima. Bei meinem Kopf sind leider einige Gewinde beschädigt gewesen- Da haben wir aufgebohrt Hülsen eingesetzt und dann Krümmerschrauben vom 996 Turbo genommen, die n Kumpel plötzlich in der Hand hatte Mal sehen, aber ich denke, daß ist noch besser.
Hallo zusammen. Hatte keine Lust mir diese Diskussionen durchzulesen, deswegen eine kurze klare Antwort nach VW Norm
Wie schon gesagt Kupferpaste ist nicht schlecht.
Hochtemperaturpaste ist besser. Um's beim Namen zu nennen
Keramikpaste.
Was die Bolzen angeht, IMMER neu machen auch wenn's nervig ist.
Stahl hat gute Dehnungseigenschaften den Edelstahl NICHT besitzt! Edelstahl ist viel zäher. Diese Dehneigenschaft lässt aber durch die hohen Temperaturschwankungen im Laufe der Jahre nach und der Stahl wird spröde.
Außer Stahlguss wird im Laufe der Zeit immer stabiler, deswegen alte Blöcke fahren aus Produktionsbeginn. Da waren auch noch mehr Sicherheitstoleranzen mit einberechnet