Vorstellung Neffenpolo und schwieriges Motorproblem 86c AAV/NZ Motor DSC_0511.JPG
DSC_0511.JPGWie mein Forumsname schon sagt, habe ich mich hier angemeldet, weil ich den POLO 86c Bj92 meines Neffen repariere. Leider hat er mich beim Kauf des Autos nicht dabei gehabt und wäre es nicht mein Neffe, hätte ich sofort dazu geraten das Auto einfach zu entsorgen. Ein elendes völlig verbasteltes, vermurkstes Tuningwunder das gerade einmal 400 km nach dem Kauf gefahren ist bevor die Zylinderkopfdichtung den Geist aufgegeben hat.
Nicht, dass mich hier jemand falsch versteht, ich stehe auf alte Autos und restauriere seit Jahren Oldtimer. So ein Polo GT oder G40 gehört durchaus zu meinem Beuteschema.
Eigentlich war der Polo von meinem Neffen laut Fahrgestellnummer mal ein G40, dem aber schon vor längerer Zeit ein AAV Motor mit der Digijet vom NZ Motor eingebaut wurde. Wie gesagt, als mein Neffe das Auto gekauft hat ist es mit diesem Setup gefahren. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich leider nicht sagen.
Er hat dann einen AAV Block besorgt und ich habe den Motor umgebaut. Dabei habe ich jede Menge Sünden des Vorbesitzers beseitigt. z.B. war das Gehäuse des Kühlwasserthermostat gerissen, zwei Achsmannschetten defekt, viele Kabel einfach nur zusammengedrillt und mit Tesa! oder den Klemmen wie sie in Verteilerdosen im Haus verwendet werden isoliert. Jede Menge vermurkste Gewinde, die ich neu geschnitten habe oder neue Muttern eingeschweißt. Nachdem der Motor nun wieder seit 3 Wochen im Auto ist habe ich folgendes Problem. Das Auto startet kurz und geht dann wieder aus. Ich habe mir bereits das VAG Handbuch zur Digijet und "Jetzt helfe ich mir selbst" für die Schaltpläne besorgt. Die Forumseinträge zu diesem und vielen anderen Themen habe ich auch schon eifrig gelesen und die eine oder andere Anregung geprüft.
Im einzelnen habe ich geprüft:
Am Digijet Steuergerät Bosch 030 906 021 liegt nach Einschalten der Zündung die Batteriespannung zwischen Kontakt 13 + 25 und 13 + 7 an, OK
Von Klemme 50 des Anlassers kommt Spannung zwischen Klemme 21 + 7 am Steuergerät an, OK
Die Leitung der Lambdasonde hat nicht mehr als 0.5 Ohm, OK
Die Lambdasonde selbst habe ich noch nicht geprüft. Für den Kaltstart sollte sie aber sowieso unerheblich sein. Normalerweise läuft eine Digijet ja auch, wenn die Lambdasonde ausgesteckt ist.
Wenn ich Stecker 20 + 7 verbinde schaltet das Relais und die Benzinpumpe fördert, OK
Alle Einspritzventile haben zwischen 15,8 und 15, 9 Ohm, OK
Alle Leitungen zu den Einspritzventilen haben unter 0.5 Ohm, OK
Der Temperaturfühler blau is neu und liegt innerhalb der angegebenen Grenzen aktuell 3600 Ohm, OK
Der Temperaturfühler im Luftmassenmesser liegt innerhalb der Grenzen 3200 Ohm, OK
Das Potentiometer im Luftmassenmesser hat 560 Ohm, OK
Der Widerstand des Potentiometers ändert sich, wenn ich die Klappe bewege.
Hier würde ich gerne wissen, ob es normal ist, dass der Widerstand erst ansteigt und dann wieder abfällt wenn ich die Klappe weiter auslenke?
Der Schalter an der Drosselklappe für die Schubabschaltung und Volllast soll unter 0.5 Ohm haben, hat aber meist zwischen 2-5 Ohm. Wenn ich aber den Stecker ziehe und einfach überbrücke = 0 Ohm dann springt der Motor genau wie vorher nur kurz an.
Wo bekommt man so einen Schalter?
Der Zusatzluftschieber lässt bei kaltem Motor Luft passieren. Zwischen den Anschlüssen sind ca 40 Ohm. Ist das OK?
Den Hallgeber konnte ich noch nicht prüfen, da dazu ein Diodentester benötigt wird.
Wo bekommt man das, oder gibt es eine Anleitung zum selber bauen?
Ich bin elektronisch gut ausgerüstet.
Den Luftmassenmesser habe ich zerlegt und nach einer Anleitung auf Youtube den Schleifer so verändert, dass er auf einer neuen Bahn des Potentiometers läuft.
Die Zündkerzen sind neu, und wenn ich die Zündkabel an eine ausgebaute Zündkerze anschließe, dann gibt es beim Anlassen immer satte funken.
Dennoch sind die Zündkerzen immer nass, wenn ich sie nach mehreren Startversuchen ausbaue!
Der Zündzeitpunkt sollte soweit stimmen, denn wenn das Auto kurz anspringt, dreht es auch kurz hoch, wenn man auf dem Pedal steht.
Das Auto hat keine Wegfahrsperre, hatte aber einen grausig angeschlossenen Tracker, den ich komplett ausgebaut habe. Ein echtes Inferno. Alle gekappten Kabel vom Zündschloss habe ich wieder fachgerecht verbunden.
Nach drei Wochen Messen und Testen bin ich inzwischen schon ziemlich verzweifelt und hoffe auf den einen oder anderen Ratschlag.
Als nächstes bleibt mir nur übrig ein Teil nach dem anderen auszutauschen, was auch bei günstigen Gebrauchtteilen irgendwann teuer wird.
Das Auto von meinem Neffen hat sowieso schon viel zu viel gekostet (2000€ für diesen Schrotthaufen ist schon echt unverschämt) aber das hilft ja jetzt auch nicht weiter. Für Motor, Öl Kühlflüssigkeit und alle Kleinteile haben wir inzwischen noch einmal 250€ ausgegeben.
Ich hoffe auf ein paar Tipps von echten Experten.
Vielen Dank
Lutz
Evtl. gibt es ja einen wirklich erfahrenen Poloschrauber, der in der Gegend von Bad Waldsee wohnt. Ich würde mich über Besuch freuen.
Dieses Bild wurde am 11.02.2017 von Neffenpolo hochgeladen.